Roger Federer will gemeinsam mit anderen Tennis-Stars den Spielern in den hinteren Regionen der Weltrangliste unter die Arme greifen. Dominic Thiem ist dagegen.
Das Wichtigste in Kürze
Dominic Thiem ist nicht mit den Hilfsfonds-Plänen seiner Tennis-Kollegen einverstanden.
Er will sein Geld lieber an Institutionen und Leute spenden, die es dringend brauchen.
Roger Federer und Co. wollen niedrig klassierte Tennisspieler unterstützen.
Die Corona-Krise kostet derzeit viele niedrig klassierte Tennisspieler ihre wichtigste Einnahmequelle. Ohne Turniere sitzen vor allem jüngere Spieler derzeit auf dem Trockenen.
Topstars wie Roger Federer und Novak Djokovic wollen deshalb einen Hilfsfonds einrichten. Die Gelder daraus sollen vor allem Spielern zwischen den Weltranglistenplätzen 250 und 700 zugutekommen.
Einer, der sich klar gegen ein solches Programm ausspricht, ist mit Dominic Thiem die aktuelle Nummer drei der Welt. Der Österreicher beruft sich auf seine eigene Erfahrung in den Niederungen der Weltrangliste. «Ich kenne die Future-Tour, ich habe zwei Jahre dort gespielt», so Thiem zur «Krone».
Den ersten Grand Slam gibt's 2003 in Wimbledon: Federer besiegt den Australier Mark Philippoussis 7:6, 6:2, 7:6. - Keystone
In Australien gewinnt der «Maestro» erstmals 2004: Marat Safin schlägt er 7:6, 6:4, 6:2. - Keystone
Andy Roddick werden wir in dieser Galerie mehrmals antreffen. Hier beim Wimbledon-Triumph von Roger Federer 2004. Resultat: 4:6, 7:5, 7:6, 6:4. - Keystone
Lleyton Hewitt verliert gegen Roger Federer im US-Open-Finale 2004 klar und deutlich mit 0:6, 6:7, 0:6. - Keystone
Wimbledon wurde immer mehr zu Federers Wohnzimmer: 2005 besiegt er Andy Roddick mit 6:2, 7:6, 6:4. - Keystone
Mit Andre Agassi zieht eine der ganz grossen Legenden den Kürzeren gegen Federer. «King Roger» gewinnt das US Open 2005 mit 6:3, 2:6, 7:6, 6:1. - Keystone
Der zyprische Tennisspieler Marcos Baghdatis versuchte 2006 am Australian Open vergeblich, Federer am nächsten Grand-Slam-Titel zu hindern. Federer gewinnt mit 5:7, 7:5, 6:0, 6:2. - Keystone
Im Jacket an der Siegerehrung – das geht nur in Wimbledon. Federer besiegt Nadal 2006 mit 6:0, 7:6, 6:7, 6:3. - Keystone
2006 musste sich einmal mehr Andy Roddick geschlagen geben. Federer gewinnt den Final der US Open mit 6:2, 4:6, 7:5, 6:1. - Keystone
Fernando Gonzalez aus Chile stand 2007 etwas überraschend im Final der Australian Open und verlor dort gegen Roger Federer 6:7, 4:6, 4:6. - Keystone
Wieder Wimbledon, wieder im Jacket, wieder gegen Nadal: 2007 gewinnt Roger Federer mit 7:6, 4:6, 7:6, 2:6, 6:2. - Keystone
Wie heute in Wimbledon musste sich Novak Djokovic im US-Open-Finale 2007 geschlagen geben. Roger Federer holt sich seinen 12. Grand-Slam-Titel: 7:6, 7:6, 6:4. - Keystone
Auch Andy Murray kann Roger Federer 2008 nicht am fünften US-Open-Sieg in Folge hindern: Der Maestro gewinnt in drei Sätzen mit 6:2, 7:5, 6:2. - Keystone
Der erste und bisher einzige Sieg an den French Open. 2009 gewinnt Federer den Schweden Robin Söderling mit 6:1, 7:6, 6:4 und holt sich den einzigen fehlenden Titel in seiner Sammlung. - Keystone
Und nochmal Andy Roddick. Der US-Amerikaner muss sich 2009 ein weiteres Mal von Federer bezwingen lassen. Roddick verliert einen epischen Wimbledon-Final mit 5:7, 7:6 (8:6), 7:6 (7:5), 3:6. - Keystone
2010 gewinnt Roger Federer in Australien gegen Andy Murray mit 6:3, 6:4, 7:6. Es ist sein 16. Grand-Slam-Titel. - Keystone
2012 bleibt Federer Olympiagold verwehrt. Dafür gewinnt er kurz zuvor an gleicher Stätte in Wimbledon gegen Murray mit 4:6, 7:5, 6:3, 6:4. - Keystone
Nach langer Verletzungspause gibt Federer 2017 sein Comeback in Australien. An Nummer 17 gesetzt, stösst der Maestro bis in den Final vor und besiegt dort seinen Rivalen Rafael Nadal. - Keystone
Im gleichen Jahr doppelt Federer nach und gewinnt den Final in Wimbledon gegen Marin Cilic in fünf Sätzen mit 6:3, 6:1, 6:4. - Keystone
2018 holt sich Roger Federer an den Australian Open seinen 20. Grand-Slam-Titel. Er schlägt Marin Cilic im Final 6:2, 6:7, 6:3, 3:6, 6:1. - Keystone
Dort gebe es «viele Leute, die dem Sport nicht alles unterordnen. Ich würde nicht einsehen, warum ich solchen Leuten Geld schenken sollte», so Thiem. «Keiner von uns Top-Leuten hat das geschenkt bekommen, wir mussten uns alle hochkämpfen. Ich habe in keinem Beruf die Garantie, irgendwann einmal richtig viel Geld damit zu verdienen.»
Dominic Thiem ist sich sicher: «Es kämpft kein Tennisspieler, auch nicht die, die weiter unten stehen, ums Überleben.» Er wolle sein Geld lieber an Leute oder Institutionen spenden, die es «wirklich brauchen», so der Österreicher.