Federer: Ist der Weg zur Nummer eins nun frei?

Jan Weisstanner
Jan Weisstanner

Australien,

Nach dem verletzungsbedingten Aus von Rafael Nadal an den Australian Open ist der Weg für Roger Federer zum Turniersieg scheinbar einfacher geworden. Winkt zum krönenden Schluss gar die begehrte Nummer eins in der ATP-Weltrangliste?

Ein Blick zurück: Die zweite Hälfte des letzten Jahres stand ganz im Zeichen des Kampfes Nadal-Federer um die Nummer eins. Auch wenn es sehr, sehr knapp wurde – schlussendlich fand Federer den Weg nicht am Mallorquiner vorbei. Vor den Australian Open dieses Jahres zeigte sich nun folgendes Bild der ATP-Rangliste:

Zurück zur Gegenwart: Bei der Berechnung der Punkte, die Roger und Rafa in diesem Turnier zu gewinnen oder zu verlieren haben, zeigt sich folgendes (Schweizer) Problem: Weil Federer im letzten Jahr die Trophäe holte, hat er überhaupt keine Punkte zu gewinnen. Holt er sich diese Woche also erneut den begehrten Triumph in Down Under, so bleibt der Baselbieter auf den 9605 Punkten sitzen.

Wie sieht es mit seinem Kontrahenten aus? Durch die Niederlage im Viertelfinal gegen Cilic gingen Nadal 840 Punkte aus der Wertung verloren. Heisst: Nadal nimmt nach diesem Turnier 9760 Punkte mit.

Heisst weiter: Federer kann nach den Australian Open auch mit einem möglichen 20. Grand-Slam-Erfolg den Tennisthron nicht direkt wieder besteigen.

Ein Duell für die Ewigkeit: Rafael Nadal und Roger Federer kämpfen einsam an der ATP-Spitze.
Ein Duell für die Ewigkeit: Rafael Nadal und Roger Federer kämpfen einsam an der ATP-Spitze. - keystone

Knappes Duell an der ATP-Spitze

Das Wichtigste in Kürze

  • Roger Federer könnte nach dem Aus von Rafael Nadal seinen Rückstand in der ATP-Rangliste auf den Mallorquiner verringen.
  • Aber: Auch wenn der Maestro an den Australian Open gewinnt, reicht es knapp nicht für den Tennisthron.
  • Noch nicht. Rafa wird in den nächsten Monaten mehr zu verlieren haben, als Roger.

Für Rafael Nadal bedeuten die Viertelfinals an den Australian Open bereits wieder Endstation. Gegen Marin Cilic muss der Mallorquiner im fünften Satz verletzungsbedingt aufgeben. Für Roger Federer bedeutet die Aufgabe, dass mit Cilic nun nur noch ein Top-Ten-Spieler im Feld verbleibt. Die Hürden auf dem Weg zum Turniersieg haben sich aus der Sicht des Schweizers gerade um ein Vielfaches minimiert.

Für den Maestro bedeutet das Aus von Rafa aber noch etwas Anderes: Die Annäherung an die heissbegehrte Weltranglistenspitze.

Nadal: 10600 Punkte
Federer: 9605 Punkte

Nadal verliert zu wenig Punkte

Dennoch: die Luft dürfte für den (angeschlagenen) Spanier aber in naher Zukunft hauchdünn werden. Besonders im Frühling in der Sandsaison hat Rafa viel mehr Punkte zu verteidigen als der Schweizer. Eine Vorstellung von Roger Federer zurück auf dem Gipfel des Tennisbergs – gar nicht mal so unwahrscheinlich.

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