French Open: Dominic Thiem solid, Alexander Zverev erneut mit Umweg
Am Sonntag standen einige Topspiele an den French Open auf dem Programm: Zverev, Djokovic und Thiem und ein unbekannter Italiener sind im Viertelfinale.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexander Zverev trifft im Viertelfinal der French Open auf Dominic Thiem.
- Novak Djokovic spielt im Viertelfinal gegen einen unbekannten Italiener.
- Marco Cecchinato (ATP 72) hat vorher noch kein Spiel an einem Grand-Slam-Turnier gewonnen.
Novak Djokovic (SER) - Fernando Verdasco (SPA) 6:3, 6:4, 6:2
Das Spiel beginnt nach dem Match Kontaveit-Stephen. Djokovic tastet sich nach seiner Ellbogenverletzung langsam wieder an seine alte Form heran. Beim Heimturnier in Monaco verlor der 12-fache Grand-Slam-Sieger gegen Thiem, schlug in Rom Kei Nishikori und zeigte bei der Halbfinalniederlage gegen Sandkönig Nadal streckenweise hochklassiges Tennis. An den French Open trifft der ATP-22. nun bereits auf auf den dritten Spanier (2. Runde Jaume Munar, 3. Runde Roberto Bautista Agut). Der 34-jährige Routinier Fernando Verdasco hatte in der dritten Runde etwas überraschend den als Nummer vier gesetzten Bulgaren Grigor Dimitrov eliminiert.
Verdasco spielte auch gegen Djokovic stark, war jedoch gegen den immer stärker werdenden Serben zunehmend einen Schritt zu spät. Die ersten beiden Sätze holte sich Djokovic mit 6:3 und 6:4. Wie zu seinen besten Zeiten beging er fast keine Fehler mehr: 29 Unforced Errors standen am Schluss gegen 48 bei Verdasco. Dieser konnte je länger, desto weniger an einen Erfolg glauben und verlor auch den dritten Satz mit 6:2. Der Auftritt Djokovics dürfte Djokovic viel Selbstvertrauen geben für seinen 12. Viertelfinal an Roland Garros. Dort trifft er auf Marco Cecchinato.
David Goffin (BEL) - Marco Cecchinato (ITA) 5:7, 6:4, 0:6, 3:6
Wer ist Marco Cecchinato? Der 25-jährige Italiener aus Palermo hat in der dritten Runde Carreno Busta, die Nummer zehn der Setzliste, aus dem Turnier geworfen. Dass er in Roland Garros im Achtelfinale steht, ist eine Überraschung. Denn bisher konnte die Nummer 72 der Welt lediglich ein Turnier gewinnen: Im April in Budapest, als Lucky-Loser, wobei er unter anderem den als 2 gesetzten Dzumhur eliminierte. Und seine aufstrebende Form überrumpelte zu Beginn auch David Goffin. 7:5 nahm ihm der Italiener den ersten Satz ab. Goffin, der World-Tour-Finals-Zweite und ATP Nr. 9, hat einen Marathon-Match in den Beinen: Gegen den Franzosen Gael Monfils stand er gut vier Stunden auf dem Platz.
Trotzdem kämpfte sich der Belgier zurück und gewinnt den zweiten Satz mit 6:4. Dann powert der 25-jährige Italiener aber los und sichert sich Satz drei mit 6:0. Und Goffin, die Nummer acht der Setzliste in Paris, gab in der Folge das Heft völlig aus der Hand. Mit 3:6 gibt er auch den vierten Satz ab und damit den Match. Marco Cecchinato revanchiert sich damit für die Rom-Niederlage vor zwei Wochen und schafft die Sensation: Als Nummer 72 der Welt stösst er an den French Open in den Viertelfinal vor. Dort trifft er auf Novak Djokovic.
Alexander Zverev (GER) - Karen Khachanov (RUS) 4:6, 7:6, 2:6, 6:3, 6:3
Khachanov hatte auf seinem Weg bereits Wawrinka-Bezwinger Garcia-Lopez ausgeschaltet. Nun ist er auch in Paris in Form und holt sich den ersten Satz mit 6:4. Alexander Zverev hingegen gewann das Sandplatzturnier in Madrid und München. In Paris ist der Deutsche als Nummer zwei gesetzt, hatte bisher jedoch grosse Mühe, ins Turnier zu finden: Gegen den Serben Dusan Lajovic (ATP 60) und den Bosnier Damir Dzumhur (ATP 29) musste der 21-Jährige, der von Vater Alexander Zverev Sr. gecoacht wird, über die volle Distanz. Immerhin: den zweiten Satz knöpft er Khachanov im Tiebreak knapp mit 7:6 (7:4) ab.
Im Dritten holt er sich nur gerade mal 2 Games: 6:2 setzt sich der 22-jährige Russe durch. Khachanov kann das Momentum jedoch nicht nutzen und muss den vierten Satz mit 3:6 an Zverev abgeben, der seinem Frust zwischenzeitlich lautstark Luft macht. Im Entscheidungssatz kann Zverev dann die wichtigen Punkte gewinnen und fünf Winner mehr schlagen. Nach dreieinhalb Stunden gewinnt der Deutsche den fünften Satz mit 6:3 und steht damit erstmals in einem Grand-Slam-Viertelfinal. Dort erwartet ihn entweder Dominic Thiem.
Dominic Thiem (AUT) - Kei Nishikori (JPN) 6:2, 6:0, 5:7, 6:4
Die Nummer sieben der Setzliste, Dominic Thiem, konnte sich in dieser Sandplatzsaison bereits zwei Titel sichern (Lyon und Buenos Aires). Zudem warf er Sandkönig Rafael Nadal in Madrid aus dem Turnier und sorgte für die einzige Niederlage des Spaniers auf seiner Lieblingsunterlage. Den ersten beiden Sätze holte sich der Österreicher ohne Diskussion mit 6:2 und 6:0 von Nishikori. Dieser befand sich zuletzt ebenfalls in aufsteigender Form: Die Weltnummer 21 gewann auf Sand jedoch mit Alexander Zverev und Marin Cilic (in Monaco) sowie Grigor Dimitrov (in Rom) gegen drei Top10-Spieler. Die Niederlagen gegen Rafael Nadal (in Monaco) und Novak Djokovic (in Madrid und Rom) sind verkraftbar für den Japaner, der wegen einer Handgelenksverletzung im April noch auf Platz 39 der Weltrangliste lag.
Im dritten Satz fand der Japaner endlich seinen Rythmus und konnte mithalten, ab Ende breakte er Thiem gar und holte sich den dritten Durchgang mit 7:5. Im vierten Satz schüttelte Nishikori wiederholt sein lädiertes rechtes Handgelenk, hielt jedoch munter mit. Thiem gelang schliesslich doch das Break und hatte nach knapp zweieinhalb Stunden Matchball. Nishikoris letzte Vorhand segelte ins Aus - Dominic Thiem trifft dabei im Viertelfinal auf den Deutschen Alexander Zverev.
Madison Keys (USA) - Mihaela Buzarnescu (RUM) 6:1, 6:4
Die amerikanische Nummer 13 Madison Keys hielt sich mit Mihaela Buzarnescu nicht lange auf. In gut einer Stunde überliess Keys der 30-Jährigen Rumänin nur fünf Games und gewann mit 6:1 und 6:4. Buzarnescu produzierte fünft Doppelfehler und 21 Punkte weniger als Keys. Diese trifft nun im Viertelfinal auf die Kasachin Yulia Putintseva, welche sich in zwei Sätzen gegen die Tschechin Barbora Strycova durchsetzen konnte.
Caroline Wozniacki (DAN) - Daria Kasatkina (RUS)
Die Partie der dänischen Nummer zwei gegen die Russin Daria Kasatkina beginnt nach Goffin-Cecchinato.
Anett Kontaveit (EST) - Sloane Stephens (USA) 2:6, 0:6
Eine klare Angelegenheit: Stephens (ATP 10) spielte gegen die Estin Kontaveit mindestens eine Klasse besser. Lediglich im ersten Satz konnte sie sich zwei Games ergattern. Nach 52 Minuten und fast doppelt so vielen Punkten für Stephens war das Spiel mit 6:2 und 6:0 vorbei.