Jil Teichmann gewinnt sensationell das WTA-Turnier von Prag

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Tschechische Republik,

Jil Teichmann ringt Karolina Muchova nieder und holt in Prag ihren ersten Titel. Es ist der krönende Abschluss einer unglaublichen Woche für die Schweizerin.

Jil Teichmann
Erfolgreich gekämpft: Jil Teichmann steht beim WTA-Turnier in Prag im Final - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das Wichtigste in Kürze

  • Es ist der 8. Sieg in Serie für die Qualifikantin. Im Turnier gab sie nur einen Satz ab.
  • Mit ihrem ersten Titel springt Teichmann in der Weltrangliste von 146 auf etwa 86.
  • Damit ist sie künftig für Grand-Slam-Turniere direkt qualifiziert.

Es ist eine veritable Schweizer Tennis-Sensation. Aus dem Nichts gewinnt Qualifikantin Jil Teichmann (WTA 146) das WTA-Turnier von Prag. Es ist ihr erster Titel auf der Tour und einer, den sie sich mit überragenden Leistungen erkämpfte.

Das 7:6, 3:6, 6:4 gegen die Tschechin Karolina Muchova (WTA 106) war der achte Sieg in Serie für die Bielerin. Drei davon in der Qualifikation, fünf im Hauptturnier. Dabei verlor sie nur einen einzigen Satz, und zwar in der zweiten Runde gegen Swetlana Kusnezowa.

Im zweiten und dritten Satz des Finals bewies die junge Schweizerin zudem ihre Qualitäten als Kämpferin.

Jil Teichmann mit starken Nerven im ersten Satz

Für beide Finalistinnen war es der erste Final im WTA-Zirkus. Und sie schienen etwas nervös; gaben sowohl Teichmann als auch Muchova gleich ihre ersten Aufschlagsspiele ab. In der Folge war es die Schweizerin, die den souveräneren Eindruck machte. Ihre tschechische Gegnerin versuchte zwar alles, doch Teichmann setzte sie permanent unter Druck.

Noch ein Break konterte sie umgehend. Danach behielt sie im Tiebreak den klareren Kopf und entschied es mit 7:5 für sich.

Hänger in Satz zwei

Wie bereits im ersten Satz konnte Jil Teichmann ein frühes Break gleich mit dem Rebreak ausgleichen. Anders als in Durchgang eins reichte ihrer Gegnerin dann aber das zweite Break. Karolina Muchova holte sich Satz 2 am Ende mit 6:3.

Ausschlagebend war dabei vor allem die Quote der unerzwungenen Fehler. Teichmann, etwas angeschlagen und mit Schmerzen in den Beinen, versuchte die Ballwechsel zu verkürzen und ging mehr Risiko.

Muchova wie die sichere Siegerin

Zu Beginn des dritten Satzes schien die Sache in Prag gegessen. Teichmann musste sich pflegen lassen, Muchova führte mit Break. Doch die Schweizerin liess nicht locker. Sie kämpfte sich in den Satz zurück, glich aus und legte mit aggressivem Tennis auf 5:4 vor.

Mit dem Rücken zur Wand wusste sich ihre Gegnerin nicht mehr zu helfen. Deren Nerven flatterten, Teichmann behielt aber einen kühlen Kopf und schaffte den Servicedurchbruch zum Turniersieg. Was für eine Dramatik!

Jil Teichmann
Jil Teichmann spielte in Prag 2019 das beste Turnier ihrer Karriere. - Keystone

Eine unfassbare Woche für Jil Teichmann

Mit dem Sieg geht eine unglaubliche Woche für Jil Teichmann zu Ende. Die 21-Jährige stand nicht nur zum ersten Mal auf der WTA-Tour in einem Viertelfinal. Sie liess auch gleich Halbfinal, Final und Turniersieg folgen.

Dies zahlt sich aus. Umgerechnet rund 43'000 Franken verdiente sie mit ihrem Erfolg. Das ist ungefähr doppelt so viel wie bisher in diesem Jahr an allen Turnieren kombiniert.

Und auch in der Weltrangliste macht die Schweizerin einen riesigen Sprung. Von der Nummer 146 wird sie sich übermorgen Montag auf rund 86 verbessern.

Nicht nur, dass sie damit erstmals die Top 100 knackt: die Klassierung ist auch sportlich relevant. Künftig wird Jil Teichmann nämlich direkt für Grand-Slam-Turniere qualifiziert sein und muss sich nicht mehr durch Qualifikationen kämpfen. Oder auf Wild Cards hoffen.

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