Petkovic: Keine Gleichberechtigung im Profitennis
Tennisspielerin Andrea Petkovic beklagt aus ihrer Sicht eine Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in ihrem Sport.
Das Wichtigste in Kürze
- Abseits der vier Grand-Slam-Events hätten Frauen deutlich weniger Turniere und würden auch deutlich weniger verdienen als die Männer.
«Symbolisch haben wir Gleichberechtigung, faktisch noch nicht», sagte die 33-Jährige im Interview der «Augsburger Allgemeinen».
Abseits der vier Grand-Slam-Events hätten Frauen deutlich weniger Turniere und würden auch deutlich weniger verdienen als die Männer. «Das heisst, die Frauentour WTA ist gegenüber der Männertour ATP nicht gleichberechtigt», meinte die 33-Jährige.
«Wir kriegen bei den vier grössten Turnieren des Jahres, den Grand Slams, das gleiche Preisgeld – und das wird uns immer als Makel angehängt», sagte Petkovic. «Denn 90 Prozent der Menschen sehen Tennis nur im Zusammenhang mit den Grand Slams und denken dann: Die Männer spielen maximal fünf Sätze, also bis zu fünf Stunden, die Frauen höchstens drei – das ist ja unfair», fügte sie hinzu. Die Krux an der Sache sei, dass die Tennistour abseits der Australian Open, French Open, Wimbledon und US Open «90 Prozent des Jahres» ausmache.
Ihre Karriere will sie auch mit 33 Jahren fortsetzen. «Dieses Jahr habe ich nur ein einziges offizielles Match gespielt, 3:6, 3:6, erste Runde der French Open», sagte sie. «Für mich war das okay, weil ich einen Fuss in das Leben danach halten konnte. Aber jetzt habe ich schon sehr viel Motivation, im November wieder mit richtigem Training anzufangen und ein paar Turniere zu spielen. Ich will angreifen.»