Heute um 09.30 Uhr treffen im Frauen-Final der Australian Open Petra Kvitova und Naomi Osaka aufeinander.
Petra Kvitova
Petra Kvitova spielt heute um 09.30 Uhr um den Australian-Open-Titel. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Naomi Osaka und Petra Kvitova spielen heute ab 09.30 Uhr um den Titel der Australian Open.
  • Es stehen sich zwei faszinierende Persönlichkeiten mit besonderen Geschichten gegenüber.
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Mit Petra Kvitova und Naomi Osaka treffen im Frauenfinal des Australian Open am Samstag zwei faszinierende Persönlichkeiten mit besonderen Geschichten aufeinander.

«Bringst du mich wieder zum Weinen», fragte Petra Kvitova nach dem Halbfinalsieg den Platz-Interviewer Jim Courier. Nach dem Viertelfinal hatte die 28-jährige Tschechin erstmals in aller Öffentlichkeit gezeigt, welche Hölle sie in den letzten zwei Jahren durchmachte. Ein Einbrecher hatte sie fünf Tage vor Weihnachten 2016 an der linken Hand so schwer verletzt, dass sie nicht wusste, ob sie je wieder Tennis spielen würde.

Die Narben an der Hand sind so weit verheilt, dass Kvitova wieder sehr erfolgreich Tennis spielen kann. Die Narben in der Seele könnte sie am heute (09.30 Uhr) mit einem Finalsieg am Australian Open gegen Naomi Osaka ein gutes Stück weiter zum Verschwinden bringen. Die Linkshänderin mit dem ebenso eleganten wie kraftvollen Spiel steht erstmals seit ihrem Comeback wieder in einem grossen Final.

Selbst der Arzt hatte Zweifel

Nicht viele Menschen hätten daran geglaubt, dass sie jemals wieder Tennis spielen kann - und dann auch auf einem so hohen Niveau. Der behandelnde Arzt sagte ihr damals nichts von seinen Zweifeln. «Zum Glück», sagt Kvitova heute.

Mit einem Erfolg über Osaka kann die mehrfache Fed-Cup-Gewinnerin nicht nur erste tschechische Siegerin in Melbourne seit 1987 (Hana Mandlikova) werden, sondern sogar zum ersten Mal die Nummer 1 der Welt. Kvitova sieht das als Bonus, Osaka auch.

Die Aufsteigerin der vergangenen Monate will nach dem US-Open-Triumph vor allem ihren zweiten Grand-Slam-Titel gewinnen. Mehr als einen Erfolg nacheinander bei den vier grössten Turnieren schaffte zuletzt Serena Williams 2015, bei den vergangenen 8 Grand Slams gab es 8 verschiedene Siegerinnen. Eine Japanerin stand in Melbourne noch gar nie im Final.

Naomi Osaka steht im zweiten Grand-Slam-Final in Folge. - AP Photo

So schüchtern die in Long Island, New York, aufgewachsene Tochter eines Haitianers und einer Japanerin neben dem Platz auftritt, so dominant agiert sie auf dem Court. Vor einem Jahr war sie noch die Nummer 72 der Welt, nun steht sie in ihrem zweiten Grand-Slam-Final in Folge und spielt um die Nummer 1. «Es fühlt sich ein bisschen unwirklich an», sagt sie leicht ungläubig.

Kvitova ist die Königin der Herzen, der (fast) jeder den Erfolg gönnen würde. Die Japanerin ist hingegen der Liebling der Asiaten, die immer besonders auf den selbst ernannten «Grand Slam von Asien-Pazifik» schauen.

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