Naomi Osaka greift gegen Petra Kvitova nach den Sternen

Ihr Aufstieg war kometenhaft und ist noch nicht einmal ganz beendet. Die 21-jährige Naomi Osaka war zu Beginn des Jahres 2018 noch die Weltnummer 68 im Frauentennis. Dann sorgte sie mit ihrem überraschenden Achtelfinalvorstoss an den Australian Open für Aufmerksamkeit. Im März gewann sie Indian Wells, im September die US Open.

Im dortigen Final bezwang sie niemand Geringeren als die Langzeit-Dominatorin Serena Williams (USA). Dabei war die Japanerin nur als Nummer 20 des Turniers gesetzt. Dass sie keine Eintagsfliege ist, zeigt Naomi Osaka nun in Melbourne.

Mit Siegen über Anastasija Sevastova (WTA 12), Elina Svitolina (WTA 7) und Karolina Pliskova (WTA 8) beweist sie erneut ihre bestechende Form und spielt sich in den Final der Australian Open.

Dort trifft sie morgen Samstag (09.30 Uhr Schweizer Zeit) auf die erfahrene Petra Kvitova aus Tschechien, zwar derzeit nur die Weltnummer 7 ist, aber deren Formkurve nach der Messerattacke und ihrer Handverletzung immer noch aufwärts zeigt.

Auf dem Papier ist deshalb Naomi Osaka die leichte Favoritin, bei den meisten Buchmachern ist es Petra Kvitova.

Klar ist: wer das Turnier gewinnt, ist die neue Weltnummer 1 bei den Frauen. Für Kvitova wäre das ein riesiger Erfolg, war sie doch 2011 als Weltnummer 2 nur knapp nicht zuoberst auf dem Tennis-Thron.

Historisch wäre der Triumph von Naomi Osaka. Sie wäre nicht nur die erste japanische Weltnummer 1, sie wäre die jüngste Tennisspielerin seit Martina Hingis, die zwei Grand Slams hintereinander gewinnt. Und die erste seit Jennifer Capriati, die nach ihrem Premierensieg gleich einen zweiten folgen lässt.

Und selbst wenn sie nicht gewinnt. Dank ihrer natürlichen und witzigen Art fliegen ihr Herzen der Zuschauer und Experten auf der ganzen Welt nur so zu. Und mit dem attraktiven Spiel der Japanerin scheint es fast ausgeschlossen, dass dies ihr letzter Grand-Slam-Final sein könnte.