«Roger Federer besiegen? Vielleicht zünde ich eine Kerze an»
Roger Federer trifft heute im Achtelfinal von Halle (DE) auf Jo-Wilfried Tsonga. Dieser weiss, dass er Aussenseiter ist, ist aber auch zu Scherzen aufgelegt.
Das Wichtigste in Kürze
- Tsonga besiegte Federer beim letzten Duell 2016 und dramatisch in Wimbledon 2011.
- In den letzten Jahren fiel der Franzose weit zurück, bis auf Rang 262 der Weltrangliste.
- Nun ist er auf dem Weg zurück an die Spitze, ist aber gegen Federer klarer Aussenseiter.
Heute um ca. 17.30 Uhr trifft Roger Federer (ATP 3) am ATP-Turnier von Halle auf Jo-Wilfried Tsonga (ATP 77). Es ist ein Duell alter Bekannter, doch es ist lange her, seit sie letztmals aufeinandertrafen.
Vor drei Jahren war das, am ATP-Masters von Monte Carlo. Tsonga setzte sich mit 3:6, 6:2 und 7:5 durch. Es war eine von sechs Niederlagen (in 17 Duellen), die der Schweizer einstecken musste.
Jo-Wilfried Tsonga fiel weit zurück
Tsonga und Federer, die sich 2011 noch achtmal duellierten, trafen seit 2016 nicht mehr aufeinander. Das ist auch dem Absturz des Franzosen in der Weltrangliste geschuldet. Verletzungen warfen ihn zweimal zurück, zudem wurde er 2017 Vater, wodurch sich sein Fokus etwas verschob.
Die Folge: der einstige Australian-Open-Finalist fiel weit zurück, zwischenzeitlich war er nur noch die Weltnummer 262. Im November letzten Jahres war das. Mittlerweile kämpfte sich Tsonga aber wieder in die Top 100 zurück. Vor allem dank seines Turniersiegs am ATP-Turnier von Montpellier (FRA).
Aussenseiter gegen Roger Federer
In Halle bestätigte der Franzose seine Aufwärtstendenz mit einem überraschenden Sieg gegen seinen Landsmann Benoît Paire (ATP 28). Gegen Roger Federer ist Jo-Wilfried Tsonga aber natürlich klarer Aussenseiter.
Der Schweizer hat seit Februar eine bemerkenswerte Form, auch wenn er auf Sand keinen Final erreichte. Auf dem schnellen Rasen, eine seiner bevorzugten Unterlagen, ist Federer derzeit, abgesehen von Novak Djokovic, gegen jeden der Favorit. In der ersten Runde von Halle besiegte er John Millman (ATP 57) in zwei Sätzen mit 7:6 und 6:3.
Tsonga weiss, wie man den Maestro auf Rasen besiegt
Aber aufgepasst: Tsonga weiss durchaus, wie man den Maestro auf Rasen schlägt. 2011 im Wimbledon-Viertelfinal lag der Schweizer schon mit 2:0 Sätzen vorne, bevor sein Gegner sich in einen Rausch spielte. 6:3, 7:6,4:6, 4:6 und 4:6 lautete das Verdikt am Ende.
Gegen Tsongas fulminanten Aufschlag war einfach nichts mehr auszurichten. «Plötzlich hat er traumhaft serviert, traumhaft Vorhand gespielt. Und das immer und immer wieder. Es war unglaublich», sagt der 37-Jährige.
Und heute in Halle? Der Franzose ist sich seiner Aussenseiter-Rolle durchaus bewusst.
«Was es braucht, um Federer zu besiegen? Ich weiss nicht genau. Vielleicht zünde ich eine Kerze an», scherzte er im Vorfeld der Partie gegenüber «SRF».