Die Olympischen Spiele in Tokio sind wegen der Corona-Situation erneut gefährdet. Für Tennis-Star Roger Federer wäre eine Absage verständlich.
Das Wichtigste in Kürze
Roger Federer plant in Tokio seine wohl letzte Olympia-Teilnahme.
Trotzdem ist die Lage in Japan auch aus seiner Sicht kritisch.
Ende Juli sollen in Tokio die Olympischen Spiele beginnen. Doch nicht nur in Japan selber regt sich Widerstand gegen den Grossanlass. 350'000 aus 130 Ländern haben eine Petition unterschrieben – und fordern darin die Absage!
Denn: In Japan sorgt das Coronavirus für steigende Fallzahlen, die Regierung hat erst gerade den Notstand in Tokio verlängert. Sogar der japanische Ärzteverband warnt vor der Austragung. Es sei «unmöglich, für sichere Spiele zu sorgen».
«Hätte Verständnis für eine endgültige Absage»
Für die Athleten ist dieser unsichere Zustand unangenehm. Auch Tennis-Maestro Roger Federer ist unsicher. «Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich denken soll», so der 39-Jährige bei «Léman bleu».
«Man hört nicht viel», so der Schweizer. «Das lässt mich glauben, dass die Spiele stattfinden werden. Auch wenn ich gehört habe, dass viele Leute in Tokio dagegen sind. Offenbar sind auch viele Japaner nicht geimpft.»
Roger Federer habe seine Impfung bereits erhalten, wie er durchblicken lässt. Wichtig sei, dass es für die Athleten nun bald einen Entscheid über die Olympia-Durchführung gebe. «Ich habe vollen Verständnis dafür, wenn die Veranstaltung endgültig abgesagt würde», so der Maestro.
Roger Federer: «Würde gerne eine Medaille für die Schweiz gewinnen»
Die Organisatoren und das IOC pochen bislang auf eine Austragung der Spiele. Und auch Federers Ziele wären, im Falle einer Austragung, klar. «Ich würde gerne an den Olympischen Spielen teilnehmen. Eine Medaille für die Schweiz zu gewinnen, würde mich sehr stolz machen.»
Den ersten Grand Slam gibt's 2003 in Wimbledon: Federer besiegt den Australier Mark Philippoussis 7:6, 6:2, 7:6. - Keystone
In Australien gewinnt der «Maestro» erstmals 2004: Marat Safin schlägt er 7:6, 6:4, 6:2. - Keystone
Andy Roddick werden wir in dieser Galerie mehrmals antreffen. Hier beim Wimbledon-Triumph von Roger Federer 2004. Resultat: 4:6, 7:5, 7:6, 6:4. - Keystone
Lleyton Hewitt verliert gegen Roger Federer im US-Open-Finale 2004 klar und deutlich mit 0:6, 6:7, 0:6. - Keystone
Wimbledon wurde immer mehr zu Federers Wohnzimmer: 2005 besiegt er Andy Roddick mit 6:2, 7:6, 6:4. - Keystone
Mit Andre Agassi zieht eine der ganz grossen Legenden den Kürzeren gegen Federer. «King Roger» gewinnt das US Open 2005 mit 6:3, 2:6, 7:6, 6:1. - Keystone
Der zyprische Tennisspieler Marcos Baghdatis versuchte 2006 am Australian Open vergeblich, Federer am nächsten Grand-Slam-Titel zu hindern. Federer gewinnt mit 5:7, 7:5, 6:0, 6:2. - Keystone
Im Jacket an der Siegerehrung – das geht nur in Wimbledon. Federer besiegt Nadal 2006 mit 6:0, 7:6, 6:7, 6:3. - Keystone
2006 musste sich einmal mehr Andy Roddick geschlagen geben. Federer gewinnt den Final der US Open mit 6:2, 4:6, 7:5, 6:1. - Keystone
Fernando Gonzalez aus Chile stand 2007 etwas überraschend im Final der Australian Open und verlor dort gegen Roger Federer 6:7, 4:6, 4:6. - Keystone
Wieder Wimbledon, wieder im Jacket, wieder gegen Nadal: 2007 gewinnt Roger Federer mit 7:6, 4:6, 7:6, 2:6, 6:2. - Keystone
Wie heute in Wimbledon musste sich Novak Djokovic im US-Open-Finale 2007 geschlagen geben. Roger Federer holt sich seinen 12. Grand-Slam-Titel: 7:6, 7:6, 6:4. - Keystone
Auch Andy Murray kann Roger Federer 2008 nicht am fünften US-Open-Sieg in Folge hindern: Der Maestro gewinnt in drei Sätzen mit 6:2, 7:5, 6:2. - Keystone
Der erste und bisher einzige Sieg an den French Open. 2009 gewinnt Federer den Schweden Robin Söderling mit 6:1, 7:6, 6:4 und holt sich den einzigen fehlenden Titel in seiner Sammlung. - Keystone
Und nochmal Andy Roddick. Der US-Amerikaner muss sich 2009 ein weiteres Mal von Federer bezwingen lassen. Roddick verliert einen epischen Wimbledon-Final mit 5:7, 7:6 (8:6), 7:6 (7:5), 3:6. - Keystone
2010 gewinnt Roger Federer in Australien gegen Andy Murray mit 6:3, 6:4, 7:6. Es ist sein 16. Grand-Slam-Titel. - Keystone
2012 bleibt Federer Olympiagold verwehrt. Dafür gewinnt er kurz zuvor an gleicher Stätte in Wimbledon gegen Murray mit 4:6, 7:5, 6:3, 6:4. - Keystone
Nach langer Verletzungspause gibt Federer 2017 sein Comeback in Australien. An Nummer 17 gesetzt, stösst der Maestro bis in den Final vor und besiegt dort seinen Rivalen Rafael Nadal. - Keystone
Im gleichen Jahr doppelt Federer nach und gewinnt den Final in Wimbledon gegen Marin Cilic in fünf Sätzen mit 6:3, 6:1, 6:4. - Keystone
2018 holt sich Roger Federer an den Australian Open seinen 20. Grand-Slam-Titel. Er schlägt Marin Cilic im Final 6:2, 6:7, 6:3, 3:6, 6:1. - Keystone
Bislang hat der Schweizer zweimal Edelmetall geholt. 2008 holt er mit Stan Wawrinka Gold im Doppel, 2012 gewinnt er in London Silber im Einzel.
Am 8. August, dem geplanten Abschlusstag der Spiele in Tokio, feiert der 20-fache Grand-Slam-Sieger seinen 40. Geburtstag. Eine weitere Chance auf eine Olympia-Medaille dürfte sich kaum mehr bieten.
In der kommenden Woche kehrt er in Genf auf die ATP-Tour zurück. Als Nummer 1 des Turniers startet er gegen Jordan Thompson oder Pablo Andujar.