So kommt Roger Federer an den ATP Finals noch weiter
Roger Federer steht an den ATP Finals unter Zugzwang. Der Schweizer ist gegen Anderson quasi zum Siegen verdammt. Ausschlaggebend ist aber die andere Partie.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer spielt heute Donnerstagabend um 21.00 Uhr gegen Kevin Anderson.
- Für den Schweizer ist ein Sieg quasi Pflicht.
- Ideal wäre für ihn ein Sieg Dominic Thiems über Kei Nishikori in der Nachmittagspartie.
Die ATP Finals bedeuten gegen Ende der Saison immer auch Matheaufgaben. Weil das Turnier im Round-Robin-Format und in zwei Gruppen startet, reicht die Anzahl Matchgewinne oft nicht aus, um die zwei Halbfinalisten aus jeder Gruppe zu küren.
Dieses Jahr besonders kompliziert
Stattdessen zählen plötzlich, eigentlich uncharakteristisch fürs Tennis, auch Satz- und Spielgewinne. Weil Roger Federer (ATP 3) in seinem ersten Spiel gegen Kei Nishikori (ATP 9) verloren und im zweiten gegen Dominic Thiem (ATP 8) gewonnen hat, wird die Lage dieses Jahr extra kompliziert.
Der Schweizer tritt in seinem letzten Gruppenspiel gegen den formstarken Kevin Anderson (ATP 6) an. Der Südafrikaner arbeitete sich 2018 von Weltranglistenposition 14 um 8 Ränge nach vorne. Auch gelang es ihm, erstmal in den Final von Wimbledon vorzustossen.
2018 ist das Jahr des Kevin Anderson
In den Viertelfinals schlug er Roger Federer ebenso knapp wie überraschend. Es war der erste Sieg Andersons über Federer nach zuvor vier Niederlagen ohne Satzgewinn.
An den ATP Finals liess der Aufschlagriese bisher noch nichts anbrennen. Gegen Dominic Thiem gewann er 6:3, 7:6, Federer-Bezwinger Nishikori fertigte er gleich mit 6:0, 6:1 ab. Klar, dass er die besten Chancen aufs Weiterkommen hat. Nur wenn er gegen Federer weniger als 3 Games macht und Nishikori Thiem 6:0, 6:0 schlägt würde er noch ausscheiden.
Idealfall: Dominic Thiem schlägt Kevin Anderson
Für Federer, Thiem und Nishikori geht es dagegen ans Eingemachte. Für den Schweizer wäre es ideal, wenn der Österreicher sich gegen seinen japanischen Konkurrenten durchsetzen würde. In dem Fall wäre Anderson auf jeden Fall weiter und Roger Federer würde ein Sieg gegen den Südafrikaner reichen, egal ob über zwei oder drei Sätze. Er wäre dann sogar noch Gruppensieger.
Auch sogar mit einer Niederlage könnte der Maestro aber noch weiterkommen, wenn er in drei Sätzen verliert. Selbst eine Zweisatzniederlage würde noch reichen, wenn Thiem gewinnt, insgesamt aber nicht auf mehr Games kommt, als Federer.
Was, wenn Kei Nishikori gewinnt?
Gewinnt dagegen Nishikori, muss Federer sich in zwei Sätzen gegen Anderson durchsetzen. Zum Glück hat der Schweizer (21:18) vor den Spielen das deutlich bessere Games-Verhältnis als Nishikori (14:21) und Thiem (14:25). Sollten Nishikori und Federer je in 2 Sätzen gewinnen, wären die Satzverhältnisse nämlich jeweils 4:2 – und die zwei Spieler mit dem besseren Game-Verhältnis wären weiter.
Roger Federer und Kevin Anderson werden die Partie zwischen Dominic Thiem und Kei Nishikori (15.00 Uhr) also mit Argusaugen beobachten, bevor sie dann selber (21.00 Uhr) auf den Platz müssen.