Social Media von Wawrinka ist wenig professionell, sagt PR-Experte
Stan Wawrinka gewährt seinen Fans auf Instagram einen enorm offenen Einblick in seinen Alltag. Er sehe dahinter kein Konzept, sagt PR-Berater Klaus J. Stöhlker.
Das Wichtigste in Kürze
- Stan Wawrinka gibt seinen Fans allerhand Einblicke in sein Privatleben.
- Er könne keine Strategie hinter dem Auftritt sehen, sagt PR-Berater Stöhlker.
- Es gehe lediglich darum, Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Stan beim Kaffee-Trinken, Stan beim Training mit Benoit Paire, Stan beim Fondue-Zubereiten. Der Schweizer ist bekannt für seinen offenherzigen Social-Media-Auftritt. Er teilt auf Instagram mehrmals pro Tag Bilder und Videos mit seinen Fans.
Im Hotel und beim Autofahren
Er lässt seine Fans auch daran teilhaben, wenn ihn ein saudisches Hotel als «Mr. Stan Wawrinley» begrüsst. Und seine Frage-und-Antwort-Spiele auf Instagram sind mittlerweile legendär.
Sogar beim Autofahren filmte sich der 34-Jährige vor ein paar Wochen auf dem Weg zum Training in Stockholm. Was keine gute Idee war, denn das Handy am Steuer zu benutzen ist auch in Schweden verboten.
Bei den Fans scheinen seine Fotos allerdings gut anzukommen. Ein aktueller Post, auf dem er mit nacktem Oberkörper und abgeklebten Brustwarzen zu sehen ist, hat derzeit über 40'000 Likes. Warum diese Offenheit?
Der brutale Kampf um Aufmerksamkeit
«Es geht alleine um Aufmerksamkeit, damit viele Klicks gewonnen werden», sagt PR-Berater Klaus J. Stöhlker zu Nau. «Der Kampf um Aufmerksamkeit ist brutal und verlangt viel körperlichen und materiellen Einsatz. Das Informationsniveau ist tief, aber nur damit erreicht man Masse.»
Tägliches Posten von Bildern und Videos für grössere Reichweite also und damit einhergehend bessere Vermarktungsmöglichkeiten. Denn mit grösserer Reichweite wird man auch für Sponsoren interessanter. Aber passen Brustwarzen-Fotos zum Image der Sponsoren von Wawrinka, wie beispielsweise Evian und die Luxusuhren-Marke Audemars Piguet?
«Das müssen letztlich die Sponsoren entscheiden», sagt Stöhlker. «Für Evian passt es sicher. Im Fall von Audemars Piguet muss man berücksichtigen, dass viele eher wohlhabende Menschen intellektuell sehr einfach sein können.»
Eine Strategie scheint bei Wawrinka zu fehlen
Eine wirkliche Strategie sieht der PR-Experte hinter dem Social-Media-Auftritt von Stan Wawrinka nicht. «Es sieht wenig professionell aus. Bei solchen Bildern geht es um reine Körperlichkeit.»
Als ergänzenden Gegensatz zu den bild-getriebenen Sozialen Medien würden viele Stars darum mit ihrem Posts eine Geschichte erzählen. «Sie suchen Widerhall durch eine Dachkampagne: Rettet das Klima, rettet den Wald, rettet die Kinder in Afrika, rettet die Gletscher. Das fehlt bei Wawrinka. Er könnte jetzt eine Story aufbauen, die noch keiner hat: Rettet die Welt.»