Keine Final-Premiere für Struff nach Aus in Stuttgart

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Deutschland,

Alexander Zverev früh raus, Jan-Lennard Struff jetzt auch. Der Weg der deutschen Nummer zwei endete in Stuttgart im Halbfinale. Das Endspiel des Rasen-Turniers steigt ohne deutsche Beteiligung.

Jan-Lennard Struff ist beim Turnier in Stuttgart ausgeschieden. Foto: Silas Stein
Jan-Lennard Struff ist beim Turnier in Stuttgart ausgeschieden. Foto: Silas Stein - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der knapp verpassten Final-Premiere überwog bei Jan-Lennard Struff die Enttäuschung.

Eine zuvor gelungene Tennis-Woche in Stuttgart endete für den French-Open-Achtelfinalisten mit dem Scheitern im Halbfinale.

Beim 4:6, 5:7 gegen den Italiener Matteo Berrettini nutzte der 29-Jährige die Chance auf sein erstes Endspiel auf der ATP-Tour nicht.

«Dass ich noch kein Finale erreicht habe, ist bitter», bilanzierte Struff, als er auf dem Presse-Podium Platz genommen und sich extra ein Handtuch unter seine verschwitzte Tennis-Hose gelegt hatte. «Jede Niederlage tut weh. Er war einfach besser. Er hat es verdient.»

Die deutsche Nummer zwei verabschiedete sich als letzter der anfangs sechs deutschen Tennis-Herren aus Stuttgart. Der mit 754 540 Euro dotierte MercedesCup muss am Final-Tag ohne deutsche Beteiligung auskommen. Nach dem Teilnahme-Verzicht von Rekord-Grand-Slam-Champion und Titelverteidiger Roger Federer und dem schnellen Aus von Deutschlands Topspieler Alexander Zverev trifft Berrettini am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) auf ein kanadisches Toptalent: Felix Auger-Aliassime. Der 18-Jährige erreichte kampflos das Finale, weil der kanadische Vorjahresfinalist Milos Raonic wegen Rückenproblemen nicht antrat.

Struff spielte im Halbfinale vor rund 5000 Zuschauern nicht «ideal», wie er einräumte und schien insbesondere mit dem Aufschlag des Weltranglisten-30. aus Rom Probleme zu haben. «Ich habe das Gefühl gehabt, dass ich nicht so gut serviert habe. Ich fand, Matteo hat unfassbar serviert. Klar, das nervt ein bisschen», analysierte der Sauerländer und fuhr sich nachdenklich über den Bart.

Der 23-jährige Berrettini - auch Finalist beim Sandplatz-Turnier in München Anfang Mai - setzte gegen Struff seine beeindruckende Serie fort: Der zweimalige Titelgewinner aus Rom hat im gesamten Turnierverlauf noch nicht einmal seinen Aufschlag abgegeben. Struff ärgerte ihn zwar phasenweise mit seiner druckvollen Vorhand und seinen konsequenten Netzangriffen, hatte aber nur zu Beginn des Duells Breakmöglichkeiten.

Der deutsche Hoffnungsträger verlor im ersten Satz sein viertes Aufschlagspiel zum 3:4, weil eine Vorhand minimal zu lang geriet. Und kassierte im zweiten Satz das Break zum 5:6, weil eine Rückhand ins Aus segelte. Es war die Entscheidung. Für Struff kam damit wie bei seinen sechs vorangegangenen Halbfinal-Teilnahmen wieder das Aus.

Der junge Familienvater bewies zwei Wochen vor dem Wimbledon-Auftakt dennoch seine gute Form auch auf Rasen und wird sich auf den Rasen-Klassiker in der kommenden Woche im westfälischen Halle weiter vorbereiten. «Wenn mich jemand unterschätzt hat, hoffe ich, dass es jetzt vielleicht nicht mehr so ist. Ich möchte weiter nach oben», sagte er selbstbewusst und dennoch bescheiden.

Als einziger Deutscher im Halbfinale rechtfertigte er seine Position als bester deutscher Tennisprofi nach dem Weltranglisten-Fünften Alexander Zverev. Als 38. der Tennis-Welt steht der 1,96 Meter grosse Warsteiner derzeit so hoch wie nie zuvor, am Montag dürfte er noch weitere Plätze vorrücken. «Es ist auf jeden Fall eine sehr positive Entwicklung in den letzten Wochen», sagte Struff.

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