Tennisspielerin Zurenko: «Schmerzt, gegen Russinnen zu spielen»
Die ukrainische Tennisspielerin Lesia Zurenko tut sich schwer, gegen Russinnen zu spielen. Die 32-Jährige stellt sogar eine vorzeitige Aufgabe in den Raum.
Das Wichtigste in Kürze
- Lesia Zurenko (WTA 119) hat derzeit Mühe, gegen russische Tennisspielerinnen zu spielen.
- Die Ukrainerin überlegt sich, ob sie zu allfälligen Begegnungen nicht antreten soll.
- An den French Open in Paris scheitert die 32-Jährige an der Polin Iga Swiatek.
Für Lesia Zurenko (WTA 119) sind die French Open früh beendet. Die Ukrainerin unterliegt der formstarken Weltnummer eins Iga Swiatek klar mit 2:6, 0:6. Die Partie gegen die Polin dauert gerade einmal 54 Minuten.
Für Aufsehen sorgt Zurenko vielmehr nach dem Aus in Paris. Auf der Pressekonferenz gibt die 32-Jährige Einblick in ihre Gefühlswelt. Diese ist verständlicherweise geprägt vom russischen Angriffskrieg auf ihr Heimatland.
Zurenko: «Hoffe, dass ich nicht gegen sie spielen muss»
Zurenko macht klar, am liebsten gar nicht mehr gegen Russinnen antreten zu wollen. «Ich fühle mich dabei nicht gut, da es mich daran erinnert, was in meiner Heimat los ist. Es schmerzt, um ehrlich zu sein. Es ist sehr schmerzvoll, und ich hoffe immer, dass ich nicht gegen sie spielen muss.»
Sie hasse, «was die russische Propaganda über die Ukraine im Allgemeinen sagt. Ich hasse es wirklich», wird Zurenko von der «Kronen Zeitung» zitiert. Ihre Wut sowie der Schmerz seien gross, weil es viele Lügen über ihr Heimatland gebe.
Von den Spielern und Spielerinnen, der WTA und der ATP hätte sie gerne, «dass mehr unterstützt» werde. Zudem solle gezeigt werden, «was da wirklich läuft».
«Soll ich einfach aufgeben?»
Eine russische Gegnerin hatte Zurenko seit Kriegsbeginn erst einmal. In der Qualifikation zum Turnier in Miami unterlag sie Vera Swonarewa. Ob es zu weiteren Duellen kommt?
Zurenko würde diesen allenfalls gar ausweichen. «Soll ich einfach aufgeben, entscheiden, dass ich nicht spiele?», fragt die Ukrainerin in den Raum.
Bei einer Teilnahme am Rasen-Grand-Slam in Wimbledon würde die Tennisspielerin jedenfalls nicht auf eine Russin treffen. Den Ausschluss begrüsst die 32-Jährige: «Um ehrlich zu sein, es ist kein grosser Preis, den sie da zahlen müssen.»