WTA: Saudischer Staatsfonds nun Namenssponsor der Rangliste
Tennis-Legenden haben die Damentennis-Organisation WTA aufgefordert, Saudi-Arabien zu meiden. Ohne Erfolg, nun gibt es den nächsten Deal.
Das Wichtigste in Kürze
- Die WTA-Rangliste hat mit dem saudischen Staatsfonds einen neuen Namenssponsor.
- Damit wird die Zusammenarbeit zwischen WTA und PIF ausgeweitet.
- Forderungen, dem PIF fernzubleiben, wurden nicht erfüllt.
Saudi-Arabien dehnt seinen Einfluss im Tennis weiter aus. Der saudische Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) wird zukünftig als Namenssponsor der Weltrangliste der Frauen auftreten. Das teilte die Damentennis-Organisation WTA mit.
Der Deal soll über fünf Jahre angelegt sein, womit die Zusammenarbeit zwischen der WTA und Saudi-Arabien ausgeweitet wird. Erst im Februar war bekannt geworden, dass das umstrittene Königreich bis 2026 die WTA Finals der acht besten Einzel- und Doppelspielerinnen ausrichten wird. Der saudische Staatsfonds ist auch Namenssponsor der Tennis-Weltrangliste der Herren.
Saudi-Arabien investiert über seinen Staatsfonds seit Jahren massiv in den Sport. Das Land ist unter anderem auch bereits ins Fussball-, Box- und Formel-1-Geschäft gross eingestiegen. Offizielle Ziele des Staatsplans «Vision 2030» sind die Diversifizierung der Wirtschaft, weniger Abhängigkeit vom Öl, eine Öffnung des Landes auch für Touristen und attraktive Angebote für die eigene Bevölkerung.
Doch dem Königreich wird auch vorgeworfen, mit dem Engagement im Sport von seinen Verstössen gegen Menschenrechte abzulenken und sein Image verbessern zu wollen. Unter anderem die früheren Tennis-Grössen Martina Navratilova und Chris Evert hatten die WTA erfolglos aufgefordert, Saudi-Arabien zu meiden.