WTA: Ukrainerin verweigert Russin den Handschlag – diese verstehts
Beim Turnier der WTA in Madrid verweigert die Ukrainerin Lesia Tsurenko Gegnerin Daria Kasatkina den Handschlag. Böse ist ihr die Russin nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukrainerin Lesia Tsurenko gibt ihrer Gegnerin nach ihrem Aus in Madrid nicht die Hand.
- Grund ist Daria Kasatkinas russische Herkunft.
- Die Weltnummer 8 zeigt für die Aktion Verständnis.
Die ukrainische Tennisspielerin Lesia Tsurenko (WTA 77) scheidet am Sonntag beim Turnier in Madrid im Sechzehntelfinal aus. Nach Spielende verweigert die 33-Jährige ihrer Gegnerin den Handschlag. Der Grund: Daria Kasatkina (WTA 8) ist Russin.
Ganz ignoriert soll Tsurenko ihr Gegenüber nach der Zweisatzniederlage aber nicht haben. Wie Kasatkina nach der Partie Berichten zufolge verrät, habe die Ukrainerin ihr am Netz zugewunken – für die Russin ausreichend.
Die 25-Jährige empfindet den diesmal fehlenden und sonst üblichen Handschlag nach Ende des Spiels nicht als Problem. Im Gegenteil: Sie zeigt Verständnis. Die ukrainischen Spielerinnen hätten ihre Gründe, auf ein Shakehands zu verzichten, kommentiert sie nach dem Spiel.
Outing als homosexuell und Kritik am Ukraine-Krieg
Kasatkina hatte sich bereits im vergangenen Herbst gegen den Krieg in der Ukraine ausgesprochen. Damals sagte die Russin, ein Ende des Kriegs sei ihr grösster Wunsch.
Auch sollten «einflussreiche Personen aus dem Sport oder sämtlichen Branchen darüber sprechen. Das hilft.»
Zudem outete sie sich als lesbisch und kritisierte die Einstellung Russlands gegenüber Homosexualität. «Es ist wichtig für junge Menschen, die Schwierigkeiten mit der Gesellschaft haben und Unterstützung benötigen», sagte sie.
Die Weltnummer 8 befindet sich in einer Beziehung mit der russischen Eiskunstläuferin Natalja Zabijako. In Madrid scheiterte sie am Montag im Achtelfinal an Landsfrau Veronika Kudermetova (WTA 13).