Grant Napear kommentiert die Spiele der Sacramento Kings in der NBA. Nun wurde der 60-Jährige suspendiert – weil er «All Lives Matter» twitterte.
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Grant Napear bei einem Spiel der Sacramento Kings in der NBA. - Sacramento Kings

Das Wichtigste in Kürze

  • NBA-Kommentator Grant Napear wird von seinem Radiosender KHTK suspendiert.
  • Grund dafür: Er twitterte «All Lives Matter» – statt «Black Lives Matter».
  • Die Formulierung wird oft als Kritik an «Black Lives Matter» ausgelegt.
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Die Proteste nach dem Tod von George Floyd (†46) ziehen immer weitere Kreise. Auch vor dem Sport machen die Rassen-Unruhen in den USA nicht Halt. Grant Napear, der für KHTK Radio die Spiele der Sacramento Kings in der NBA kommentiert, wurde nun suspendiert.

Auslöser dafür ist ein Tweet des 60-Jährigen mit dem Wortlaut: «Alle Leben sind wichtig... jedes Einzelne!» Die englische Formulierung «All Lives Matter» wird in den sozialen Medien oft als Kritik an der «Black-Lives-Matter»-Bewegung interpretiert.

Grant Napear NBA BLM
Grant Napear, der die Spiele der Sacramento Kings in der NBA kommentiert, schreibt auf Twitter «All Lives Matter». - Screenshot/@GrantNapearshow

Napears Tweet war die Antwort auf eine Frage von Ex-Kings-Star DeMarcus Cousins. Cousins hatte wissen wollen, was Napear von BLM – also Black Lives Matter – halte. Die Antwort des Radiomoderators hatte dann heftige Kritik zur Folge.

Nicht Napears erster Skandal in der NBA

Als Reaktion auf den Tweet und die nachfolgende Kritik wurde Napear von KHTK Radio suspendiert. «Ich weiss nicht so viel über BLM, wie ich gedacht habe», äusserte sich der 60-Jährige gegenüber der «Sacramento Bee». «Ich hatte keine Ahnung, dass ‹All Lives Matter› dem entgegensteht, was BLM zu erreichen versucht.»

Ist die Entlassung von Grant Napear gerechtfertigt?

Napear war in der NBA schon einmal in eine Rassismus-Debatte verstrickt. 2015 hatte er den Besitzer der Los Angeles Clippers, Donald Sterling, nach dessen rassistischen Äusserungen verteidigt. Napear zufolge könne Sterling kein Rassist sein, weil er ja Schwarze anstelle.

Proteste halten die USA in Atem

Der 46-jährige Afroamerikaner George Floyd war vergangenen Montag bei einer Verhaftung in Minneapolis ums Leben gekommen. Videoaufnahmen zeigten einen Polizisten, der auf dem Hals des Opfers kniet. Floyd flehte mehrmals, er könne nicht atmen, wurde jedoch ignoriert. Laut einem unabhängigen Obduktionsbericht starb Floyd an Ersticken.

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Ein Mann mit umgedrehter US-Flagge vor einem brennenden Gebäude in Minneapolis.
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Die Proteste hielten trotz Ausgangssperre an.
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Es wurden auch Läden geplündert.
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Wegen Protesten in Minneapolis nach dem Tod eines Afro-Amerikaners hat der Gouverneur des Bundesstaates Minnesota die Nationalgarde aufgeboten.

Der verantwortliche Polizist ist verhaftet worden, ihm wird Mord dritten Grades sowie Totschlag zweiten Grades vorgeworfen. Dabei handelt es sich um die jeweils mildeste US-strafrechtliche Form eines Tötungsdelikts. Floyds Tod hatte eine Debatte um Polizeigewalt gegenüber Afroamerikanern und schwere Ausschreitungen in den USA ausgelöst.

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