NFL Preseason: Millionenpoker der Superstars

Antun Boskovic
Antun Boskovic

USA,

In der NFL haben die Training-Camps und die Preseason begonnen. Und wie in den letzten Jahren streiken einige Superstars, um neue Verträge zu erzwingen.

Le'Veon Bell erzielt für die Pittsburgh Steelers einen Touchdown.
Le'Veon Bell erzielt für die Pittsburgh Steelers einen Touchdown. - Keystone

Die NFL ist für die meisten Spieler ein kurzlebiges Geschäft. Darum streiken immer mehr Stars während der Saison-Vorbereitung, um lukrative Verträge zu erzwingen. Denn: Sie wollen ihrer Leistung entsprechend bezahlt werden und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere finanziell das Maximum herausholen. Denn auf einen Schlag kann die Laufbahn beendet sein.

Auch dieses Jahr gibt es einige namhafte Absenzen. Allen voran Star-Running-Back Le'Veon Bell, Safety Earl Thomas und Aaron Donald, der letztjährige Defensivspieler des Jahres. Doch die Ausgangslage bei den drei Spielern ist komplett unterschiedlich. Während sie bisher keine neuen Verträge unterschrieben haben, wurden einige andere weniger hoch gehandelte Spieler als Free Agents mit fürstlichen Verträgen ausgestattet.

Wide Receiver Sammy Watkins erhielt etwa einen mit 48 Millionen Dollar ausgestatteten Dreijahresvertrag, obwohl er die letzten zwei Jahre unter seinen Erwartung geblieben ist. Die New York Giants bezahlen Tackle Nate Solder 62 Millionen in vier Jahren. Starke Spieler sind auf dieser Position jedoch Mangelware. Zudem muss Solder die Seite seines Quarterbacks schützen, auf der dieser seine Gegenspieler nicht kommen sieht.

Le'Veon Bell

Pittsburghs Bell gehört zu den besten Spielern seiner Position. Die Football-Spieler haben ihn auf Platz fünf der 100 besten Football-Spieler gewählt. Todd Gurley, der zweitbeste Running Back auf dieser Liste, unterzeichnete kürzlich einen mit 60 Millionen Dollar dotierten Vierjahresvertrag! Bell lehnte offenbar ein Angebot der Steelers in Höhe von 70 Millionen für fünf Jahre ab. «Sie wollten die Position bezahlen und nicht den Spieler», kommentierte Bells Agent die gescheiterten Verhandlungen.

Das Wichtigste in Kürze

  • In der NFL hat die Preseason begonnen.
  • Dennoch boykottieren einige Stars die Training Camps – sie fordern neue Verträge.
Todd Gurley während des Trainig Camps der Los Angeles Rams.
Todd Gurley während des Trainig Camps der Los Angeles Rams. - Keystone

Damit sprach er ein grundsätzliches Problem der Running Backs an. Die Position verlor zuletzt immer mehr an Marktwert, weil das Passspiel über die letzen Jahre immer wichtiger wurde. Immer weniger Lauf-Spielzüge fanden in den letzten Jahren statt. Doch Bell gehört, wie etwa auch Gurley, zu der neueren Art von Running Backs, die auch im Passspiel eine Gefahr darstellen. Deswegen will der 26-Jährige auch entsprechend bezahlt werden. Am Ende der nächsten Saison wird er Free Agent und damit richtig absahnen können. Ob dies bei den Steelers sein wird, steht noch in den Sternen.

Aaron Donald

Etwas anders sieht die Situation bei Aaron Donald aus. Seit seinem NFL-Debüt gehört der Defensive Tackle zu den besten Defensivspielern der Liga. Jedoch läuft der Rookie-Vertrag des 27-Jährigen noch eine Saison. Er wird 2018/19 «lediglich» 6,9 Millionen Dollar verdienen. Kein Vergleich zu den anderen Top-Defensivspielern wie beispielsweise Von Miller (19 Millionen). Mit seiner Preseason-Absenz will er die Verhandlungen voran treiben. Doch anscheinend erwartet er einen Lohn im Quarterback-Bereich – der bestbezahlten Football-Position.

Aaron Donald (99) beim Playoff-Spiel gegen die Atlanta Falcons am 6. Januar 2018.
Aaron Donald (99) beim Playoff-Spiel gegen die Atlanta Falcons am 6. Januar 2018. - Keystone

Earl Thomas

In einer ganz anderen Position befindet sich Earl Thomas, einer der letzten verbleibenden Stützen der «Legion of Boom» der Seattle Seahawks. Auch er boykottiert das Training Camp. Der aktuelle Vertrag des Safety läuft noch eine Saison. Auf seiner Position gehört er ebenfalls zu den Besten. Doch wieso jetzt einen Vertrag erzwingen? Der 29-Jährige befindet sich auf den Höhepunkt seiner Laufbahn und hat noch einige gute Jahre vor sich. Deswegen will er sich einen letzten grossen Vertrag angeln und fordert: «Bezahlt mich oder transferiert mich!»

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