Biathlon: Gesamtweltcup-Siegerin steht unter Betrugsverdacht
Die Französin Julia Simon stürzt das französische Biathlon in eine tiefe Krise. Sie soll die Kreditkarte ihrer Teamkollegin gestohlen und verwendet haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die französische Biathlon-Weltmeisterin Julia Simon steht unter Betrugsverdacht.
- Die 26-Jährige soll die Kreditkarte einer Teamkollegin gestohlen und verwendet haben.
- Sie bestreitet die Vorwürfe, ist aber im Team seit Monaten isoliert.
Ein Betrugsskandal um Gesamtweltcup-Siegerin Julia Simon stürzt das französische Biathlon in eine tiefe Krise. Die 26-Jährige soll die Kreditkarte einer ihrer Teamkolleginnen gestohlen und für Einkäufe verwendet haben. Zwei Anzeigen liegen gegen sie vor, schreibt die französische Sportzeitschrift «Equipe». Bei dem Betrug geht es um rund 1600 Euro.
Eine der Anzeigen stammt demnach von Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet. Sie sei es, deren Kreditkarte Simon gestohlen haben soll. Ereignet haben soll sich der Vorfall im Sommer 2022 bei einem Rollski-Wettkampf in Norwegen. Julia Simons Anwalt teilte laut der Tageszeitung «Le Monde» mit, dass seine Mandantin den Vorwurf bestreitet.
WM-Titel im Biathlon feierte Simon bereits allein
Öffentlich bekannt wurde der Betrugsverdacht in dieser Woche, doch intern wissen Verband und Sportlerinnen seit Monaten davon. Julia Simon, so heisst es in den französischen Medien, sei im Team seit Wochen isoliert. Ihren Sieg im Gesamtweltcup im Biathlon und den WM-Titel bei der Verfolgung in Oberhof feierte sie allein.
Auch an der Vorbereitung für die neue Saison, die in diesen Tagen begonnen hat, nimmt Simon bisher nicht teil. Offiziell war zuletzt von persönlichen Gründen die Rede.
Sollte Simon schuldig sein, muss sie mit einer harten Strafe rechnen. Theoretisch sind für derartige Betrugsvergehen bis zu fünf Jahre Gefängnis und 375'000 Euro Strafe möglich.