Daniel-André Tande – Trainer: «So etwas ist schwer mit anzusehen»
Der Horror-Sturz von Skisprung-Olympiasieger Daniel-André Tande beim Skifliegen in Planica schockt die Wintersport-Welt. Das Bangen um den Norweger geht weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Weltmeister Daniel-André Tande stürzt beim Skifliegen in Planica (SLO) schwer.
- Der 27-Jährige muss im Auslauf notversorgt werden und liegt im künstlichen Koma.
- Sein Trainer und Norwegens Skisprung-Sportchef sind nach dem Horror-Sturz geschockt.
Bis zum Schanzentisch ist alles gut, Cheftrainer Alexander Stöckl lobt noch den energischen Absprung. Doch danach geht für Ex-Weltmeister Daniel-André Tande beim Skifliegen in Planica alles schief.
Der linke Ski des Norwegers kippt weg, gerät unter die Strömung. Und plötzlich ist der erfahrene Skispringer dem Spiel der physikalischen Kräfte hilflos ausgeliefert. Er dreht sich in der Luft, legt die Arme vor die Brust, um das Schlimmste abzufangen.
«Das ist schwer mit anzusehen»
Den Horror-Aufprall auf der Riesenschanze in Slowenien kann er nicht verhindern. Bei 78 Metern schlägt Tande im Aufsprung auf, verliert sofort das Bewusstsein. Noch im Auslauf muss der 27-Jährige notversorgt, gar wiederbelebt werden.
«Es ist schwer mit anzusehen, wenn ein Springer Luft unter die Skier bekommt und sich dreht», sagt Stöckl. «Man kann nur auf das Beste hoffen, dass alles in Ordnung ist mit ihm. Das ist das Wichtigste», so der Österreicher zum norwegischen Rundfunk «NRK».
Zwei Stunden nach dem Horror-Sturz kommt eine erste, vorsichtige Entwarnung: Sein Zustand ist nicht lebensbedrohlich. Tande liegt jedoch für 24 Stunden im künstlichen Koma, hat ernste Verletzungen erlitten.
Banges Warten und Hoffen
«Es ist eine sehr ernste Situation», sagt Norwegens Skisprung-Sportchef Clas Brede Bråthen zur «Aftenposten». «Das Krankenhaus ist etwa eine Stunde von hier entfernt. Ich kriege einen Anruf, wenn ich zu ihm darf.»
In den Abendstunden am Freitag soll Tande aus dem künstlichen Tiefschlaf geholt werden. Zuvor sollen weitere Untersuchungen das volle Ausmass der Verletzungen des 27-Jährigen klären.
«Wir sind wie eine kleine Familie, wir reisen so viel zusammen», schildert Bråthen seine Sorgen. «Den Sturz und das Drama danach zu sehen – das ist eine furchtbare Erfahrung. Es ist schwer in Worte zu fassen.»