Darum blieb Marco Odermatt in Sölden so gelassen

Der erfolgsverwöhnte Schweizer Riesenslalom-Team erlebt beim Saisonstart in Sölden einen Dämpfer: Beim dreifachen Norweger-Sieg wird Gino Caviezel als bester Schweizer Neunter. Thomas Tumler, nach dem ersten Lauf noch Vierter, fällt auf Rang 14 zurück.

Ein ungewohntes Bild für die Schweizer, die in der Vorsaison alle Riesen gewinnen konnten. Doch die Erklärung liegt natürlich auf der Hand: Mit dem Aus von Weltcup-Dominator Marco Odermatt und der Verletzung von Loïc Meillard fehlen auf dem Rettenbachgletscher die beiden Teamleader.

Meillard, Sieger des letzten Riesenslaloms der Vorsaison, hat sich beim Einfahren am Rücken verletzt. Es handelt sich um einen Riss in der Hülle der Bandscheibe zwischen Wirbel L5 und S1.

Swiss-Ski-Doc Walter O. Frey sagt, der Heilungsverlauf sei schwierig abzuschätzen. «Wir gehen im Moment davon aus, dass Loïc in Levi wieder am Start stehen kann.»

Komplett anders sieht die Ausgangslage bei Marco Odermatt aus. Der sagt nach dem Aus bei SRF: «Ich bin überhaupt nicht traurig, bin oben richtig geil gefahren. Vielleicht war ich ein bisschen übermotiviert. Es ein bisschen unnötig, im ersten Lauf so viel zu riskieren.»

Und die Zeitmessung gibt Odi absolut recht: Bei der zweiten Zwischenzeit liegt er bereits 62 Hundertstel voraus! Die Form stimmt also, um den dreifachen Gesamtweltcup-Sieger braucht man sich keine Sorgen zu machen.

Bis zum nächsten Einsatz des Schweizer Überfliegers müssen sich die Fans aber noch gedulden. Im November steigen mit den Rennen in Levi und Gurgl nur Slaloms. Diese finden ohne Odi statt. Für den 27-Jährigen geht es Anfang Dezember mit den Rennen in Beaver Creek weiter.