Dominik Paris' Kreuzbandriss schmerzt vor Kitzbühel ganz besonders

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Österreich,

Vor dem Abfahrtsklassiker in Kitzbühel fällt einer der Charakterköpfe im Skisport langfristig aus. Das schmerzt den Sport gerade jetzt. Ein Kommentar.

Dominik Paris Kitzbühel
Dominik Paris wird in Kitzbühel schmerzlich vermisst werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ausgerechnet vor dem Hahnenkammrennen fällt mit Dominik Paris einer der Stars aus.
  • Gerade in der Abfahrt fehlt es dem alpinen Ski-Weltcup an echten Charakterköpfen.

Einen «guten» Zeitpunkt für einen Kreuzbandriss gibt es eigentlich nie. Und Dominik Paris hätte, wenn er gekonnt hätte, auch gerne auf denselben verzichtet. Jetzt liegt der sympathische Südtiroler im Spital und muss den Abfahrtskracher in Kitzbühel im TV verfolgen.

Das schmerzt nicht nur Paris, sondern auch den ganzen alpinen Skizirkus. Denn der Klassiker auf dem Hahnenkamm lebt nicht nur von der Alten Schneise, der Mausefalle und der Hausbergkante. Auch Charakterköpfe wie eben ein Paris, die nach der Tortur mit einem Grinsen im Ziel stehen, machen Kitzbühel aus.

Wer gewinnt die Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel?

Und an solchen Charakterköpfen herrscht mit Paris' langwieriger Verletzung ein akuter Mangel. Das soll seinen Weltcup-Rivalen Beat Feuz nicht schmälern – der Schweizer ist immer für einen Lacher zu haben. Aber die nonchalante Art des Südtirolers ist im Weltcup-Zirkus einzigartig. Seine wilden, oft hart an der Grenze zum Selbstzerstörerischen befindlichen Ritte ebenso.

Feuz wird seinen Kumpel und Rivalen vermissen

Es ist ein Spassmacher, der ausgerechnet vor einem der härtesten Rennen des Winters die Segel streichen muss. Das schmerzt besonders, weil viele andere der alteingesessenen Spassmacher ebenfalls nicht mehr dabei sind. Didier Cuche war unbestritten so einer, auch der kürzlich zurückgetretene Aksel Lund Svindal. Und auch Marcel Hirscher als Neo-Skirentner meidet Kitzbühel in diesem Winter.

Ohne diese Spassmacher und Scherzkekse ist selbst Kitzbühel nur halb so unterhaltsam. Auch Beat Feuz wird seinen Kumpel und Dauerrivalen schmerzlich vermissen. Vielleicht beschert er ihm ja vor dem Fernseher im Spitalbett einen Lacher. Ein Skiwurf in Cuche-Manier, wenn Feuz zur Bestzeit fährt, würde da sicher helfen.

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