Iouri Podladtchikov: Olympiasieger rückt freiwillig zum Militär ein
Olympiasieger Iouri Podladtchikov hat sich freiwillig für den Militärdienst gemeldet. Am heutigen Donnerstag rückt das Snowboard-Ass ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Snowboard-Olympiasieger Iouri Podladtchikov rückt freiwillig zum Corona-Einsatz ein.
- Der 31-Jährige meldete sich beim Militärsportverantwortlichen Franz Fischer zum Dienst.
- Ab heute steht der Goldmedaillengewinner von 2014 im Einsatz.
Halfpipe-Olympiasieger Iouri Podladtchikov meldet sich freiwillig für den Corona-Einsatz beim Militär. Am heutigen Donnerstag rückt der Snowboard-Profi ein. In Eigeninitiative meldete sich der 31-Jährige zum Dienst. Bei seinem Einsatz wird er vor allem Hilfsmittel herstellen, etwa Holzrahmen für Schutzscheiben, heisst es.
«Für mich ist es logisch, dass ich helfen will», so der Olympiasieger von 2014. «Ich bin fit, sportlich und habe Ausdauer. Ich kann Ärzte und Pflegende in Dingen unterstützen, die sie wegen ihres Dauereinsatzes in den Spitälern nicht machen können. Wenn ich darf und kann, will ich meiner Vorbildfunktion als Sportler gerade in so einer schwierigen Situation gerecht werden.
Anfangs April rückt @iouriamazing in die Genie Schule in Brugg ein. Sein Einsatz ist freiwillig, anstelle eines Spitzensport-WK. Er wird Sachen bauen, die an der Front für die Hilfeleistung im Rahmen von #COVID19 gebraucht werden. #teamarmee #CoronaInfoCH https://t.co/ji6j4xcNla pic.twitter.com/MTV9uKPHoU
— VBS - DDPS (@vbs_ddps) April 1, 2020
Podladtchikov, der in New York am International Center of Photography studiert, entschied sich spontan zur Heimkehr. «Ich machte mir Gedankten, was ich tu könnte, wenn ich nicht studieren, nicht Sport treiben kann. Wie kann ich sonst am besten nützlich sein und für die Bevölkerung mit meinem sportlichen Ehrgeiz etwas machen? Ich bin gerne von Nutzen», so Podladtchikov.
Iouri Podladtchikov: So erlebte er die Rückkehr
«Es war überall eine gewisse Nervosität vorhanden, das Stresslevel war hoch», erzählt der Snowboarder über seine Heimreise. «Zuhause musste ich zuerst wieder auftanken, ich war psychisch und physisch etwas angeschlagen. Ich schaute darauf, dass ich mich gut ernähre, genügend bewege und beschäftige, um wach und präsent zu bleiben.»
Der Fokus bei seinem Einsatz liege nicht auf seinen sportlichen Qualitäten. «Ich werde sicher mit viel Freude die anderen zum Sport animieren. Sporttreiben ist nicht nur zum physisch fit bleiben, sondern auch gut für die Psyche.»
Den Einsatz fädelte Iouri Podladtchikov über den Sportverantwortlichen der Armee in Magglingen, Franz Fischer, ein. Per SMS meldete er seine Rückkehr aus New York an – und den Wunsch, zu helfen. Im Einsatz steht der Sportsoldat in der Genieschule 73 in Brugg. «Ich werde in meinem Einsatz mit allem helfen, was ich zu bieten habe», verspricht er.