Marco Odermatt: Mentaltrainerin spricht über Zusammenarbeit
Marco Odermatt (26) setzt in diesem Weltcup-Winter neue Massstäbe. Für seinen Erfolg setzt der Nidwaldner seit Jahren auf die Dienste einer Mentaltrainerin.
Das Wichtigste in Kürze
- Als Gesamtweltcupsieger lastet jedes Wochenende grosser Druck auf Marco Odermatt (26).
- Der Nidwaldner hat in der Vergangenheit immer wieder Nervenstärke bewiesen.
- Die Mentaltrainerin des Ski-Stars spricht über die gemeinsame Arbeit.
Um konstant auf höchstem Niveau abzuliefern, braucht es einerseits sehr viel Können. Andererseits ist der mentale Aspekt oft mindestens genauso wichtig. Insbesondere bei Sportlern, die immer wieder grossen Druck verspüren.
Ein Paradebeispiel dafür ist Marco Odermatt. Der Ski-Star setzt in diesem Weltcup-Winter neue Massstäbe, könnte insgesamt vier Kristallkugeln gewinnen. Jedes Wochenende liefert er konstant ab.
Den Nidwaldner zeichnet seine Coolness und Abgeklärtheit aus. Auch nach Rückschlägen findet er jeweils einen Weg zurück. So wie beim Riesenslalom in Schladming (Ö), als er bei Halbzeit auf Rang elf lag und dann doch noch gewann.
Diese Qualität von Odermatt kommt nicht von ungefähr. Seit acht Jahren arbeitet er mit der Mentaltrainerin Monika Wicki-Hess zusammen. Sie war früher selber Skirennfahrerin – und ist die Cousine der sechsfachen Weltmeisterin Erika Hess.
Mentalcoaching seit acht Jahren
Gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» spricht die Mentaltrainerin über die Arbeit mit Marco Odermatt. Der Kontakt sei im Leistungszentrum Zentralschweiz in Hergiswil entstanden. Dort amtet Monika Wicki-Hess als Präsidentin.
Odi sei es damals in erster Linie darum gegangen, seine Fähigkeiten zu optimieren, «um am entscheidenden Tag zu liefern». «Er hatte keine Probleme, als er sich bei mir meldete», so die 59-Jährige.
Sie habe Odermatt die Werkzeuge auf den Weg gegeben und ihm gezeigt, wie er selbstständig den optimalen Leistungszustand erreiche. Dabei stehe bei ihr insbesondere das «Gedankengut» im Vordergrund.
«Menschen fragen sich oft: Was passiert dann?», so Wicki-Hess. Dabei müsse eigentlich ein anderer Gedanke im Vordergrund stehen: «Was ist das Beste, das mir passieren kann? Wie fühlt es sich an, wenn ich die Hürde genommen habe?»
«Es ist ein Puzzleteil»
All das könne trainiert werden wie ein Muskel. Monika Wicki-Hess bezeichnet es als Fleissarbeit, betont jedoch: «Es ist nur ein Puzzleteil. Ebenso wichtig sind Material, Trainer, Teamgefüge.»
Vieles stimmt bei Marco Odermatt aktuell. Beim Weltcupfinal in Saalbach (Ö) kann er seine überragende Saison krönen. Am Samstag steht für ihn als Erstes der Riesenslalom an.