Riesenslalom

Mikaela Shiffrin bricht nach Sieg in Courchevel in Tränen aus

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Frankreich,

Was für ein emotionaler Sieg! Die amerikanische Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin gewinnt den Riesenslalom in Courchevel und bricht in Freudentränen aus.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mikaela Shiffrin gewinnt den Risenslalom in Courchevel.
  • Die US-Skirennfahrerin bricht noch im Ziel vor Freude in Tränen aus.
  • Mit ihrem Triumph schrieb sie zudem ein Stück alpine Ski-Geschichte.

Mikaela Shiffrin gewinnt einen Ski-Weltcup: Was jahrelang Business as usual war, wurde am Montag in Frankreich zum grossen Tränen-Triumph. Die Amerikanerin feierte einen ihrer emotionalsten Erfolge.

Gegen ihre Gefühle hatte Mikaela Shiffrin diesmal keine Chance. Nach ihrem Sieg beim Riesenslalom von Courchevel ging die amerikanische Skirennfahrerin noch im Ziel in die Knie und weinte drauflos.

Mikaela Shiffrin
Mikaela Shiffrin weint nach ihrem Triumph in Courchevel drauflos. - Keystone

Die nächstplatzierten Federica Brignone und Tessa Worley versuchten die Amerikanerin zu trösten - aber es musste alles raus. Mehr als zehn Monate nach dem Unfalltod ihres Vaters gewann Mikaela Shiffrin am Montag wieder ein Weltcup-Rennen. Und ganz nebenbei schrieb sie noch ein Stück alpine Ski-Geschichte.

«Fühlt sich an wie mein erster Sieg»

Dass Mikaela Shiffrin mit dem 67. Weltcup-Sieg in der ewigen Bestenliste zum Österreicher Marcel Hirscher aufschloss, das spielte für sie zunächst aber keine Rolle. «Es ist schwer zu erklären», sagte sie nur Minuten nach dem Wettkampf im Interview. Dann kam ihre Mutter und ständige Begleiterin Eileen und drückte sie fest.

«95 Prozent in mir haben gesagt, dass ich das nicht kann. Aber ein kleiner Teil...», stammelte Shiffrin und atmete schwer. «Es ist verrückt, jetzt hier zu sein.»

Mikaela Shiffrin
Mikaela Shiffrin schreibt mit dem 67. Weltcup-Sieg ein Stück alpine Ski-Geschichte. - Keystone

67 Siege, das klinge «so komisch», sagte die 25-Jährige im ORF und meinte: «Irgendwie fühlt es sich an wie mein erster Sieg.»

Mikaela Shiffrin dachte manchmals ans Aufhören

Der Ausnahmesportlerin dachte nach dem Schicksalsschlag im vorigen Winter und der Corona-Pandemie auch manchmal ans Aufhören. Am Montag schaffte sie es mit zwei soliden und weitgehend fehlerfreien Läufen zum Erfolg. Zudem hatte sie Glück, dass etliche Rivalinnen ausschieden. Etwa die Gesamtweltcup-Führende Petra Vlhova aus der Slowakei oder die Italienerin Marta Bassino, die Siegerin der ersten beiden Winter-Riesenslaloms.

Shiffrin
Mikaela Shiffrin auf der Piste. - Keystone

Zudem machte Brignone im zweiten Lauf einen kapitalen Fehler. Am Ende hatte Shiffrin einen Vorsprung von 0,82 Sekunden auf die Italienerin und 1,09 Sekunden auf Lokalmatadorin Worley aus Frankreich.

«Ich habe nicht gewusst, ob ich noch einmal auf dem Level fahren kann», sagte sie. «Es braucht so viel Energie. Das ist ein Sieg für mein ganzes Team, für meine Mutter. Ich bin heute nicht allein gefahren.»

Deutsche erreichen historischen Tiefpunkt

Der Riesenslalom war einst auch eine deutsche Paradedisziplin: WM-Titel, Olympiasiege und etliche Weltcup-Erfolge fuhren die heimischen Athleten über die Jahrzehnte ein. Für das Damen-Team aber sieht es düster aus in der alpinen Kerndisziplin. Dies nach dem Rücktritt von Viktoria Rebensburg. In Courchevel sprangen erneut kein Finalplatz und keine Punkte heraus.

Schon zum Auftakt in Sölden und im ersten Courchevel-Event am Samstag hatte es Nullnummern gegeben. Nun ist ein historischer Tiefpunkt erreicht: In der mehr als 50-jährigen Weltcup-Geschichte gab es für den Deutschen Skiverband noch nie drei Damen-Riesenslaloms nacheinander ohne Zähler. Und es kam bisher noch nicht vor, dass in zwei Rennen in der Disziplin keine Deutsche im zweiten Durchgang war.

Ski alpin
Die Zweitplatzierte Federica Brignone (l-r) aus Italien, die Siegerin Mikaela Shiffrin aus den USA und die Drittplatzierte Tessa Worley aus Frankreich stehen auf dem Podium. - dpa

In diesem Corona-Winter aber sind die vorderen Plätze ganz weit weg. «Und das wird auch nicht besser, da braucht man keine Wunder erwarten.» Dies sagte Bundestrainer Jürgen Graller der Deutschen Presse-Agentur, nachdem am Montag Andrea Filser als 41., Lisa Marie Loipetssperger auf Rang 46 und Marlene Schmotz nach einem Ausfall deutlich die Qualifikation für das Finale verpasst hatten.

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