Österreich gehen vor der Ski-WM die Abfahrer aus!
Das Wichtigste in Kürze
- ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer schlägt vor der Ski-WM Personal-Alarm.
- Die Verletzungshexe trifft vor allem das Abfahrtsteam der Österreicher stark.
- Hinzu kommt der überraschende Rücktritt von Speed-Crack Matthias Mayer.
Bei Olympia gibt es das uralte Motto «Dabeisein ist alles». Bei einer WM zählen hingegen nur Gold, Silber und Bronze – für das österreichische Ski-Team bei einer Ski-WM sowieso. Doch das war einmal!
Matthias Mayer trat Ende Jahr völlig überraschend zurück. Max Franz brach sich noch vor dem Speed-Auftakt beide Beine und verpasst die ganze Saison. Hinzu kommen die Verletzten Daniel Danklmaier, Christoph Krenn und Christian Walder. Routinier Hannes Reichelt gab bereits 2021 seinen Rücktritt bekannt.
So kam es, dass die Österreicher bei der Silvester-Abfahrt in Bormio (I) gerade einmal mit fünf Fahrern am Start standen. Der ganze Druck lastet aktuell auf Vincent Kriechmayr.
Unmittelbar vor der Ski-WM (6. bis 13. Februar) schlägt ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer nun Personal-Alarm!
«Nach meinem Antritt im Frühjahr habe ich auf die Situation im Abfahrtsteam hingewiesen», so der 48-Jährige zur «Kronenzeitung». «Das wollten ein paar nicht sehen. Ich kann aber Zahlen lesen, habe gesehen, was wir an Läufern haben. Ich sprach auch an, was passiert, wenn sich wer verletzt.»
«Dass auch noch ‹Mothl› aufgehört hat, war eine Schockpartie»
Nun ist genau dieser Fall eingetroffen. «Dass es tatsächlich so kam und auch noch ‹Mothl› aufgehört hat, war eine Schockpartie», sagt Pfeifer.
Der Österreich-Boss empfindet die Situation aber auch als Chance – und schaut nach vorne. «Wir werden im Weltcup nie auf uns zur Verfügung stehende Startplätze verzichten.»
Dasselbe gelte auch für die WM in Courchevel. «In der Abfahrt und im Super-G haben wir dank Vincent Kriechmayr fünf Tickets. Diese Quote werden wir auf jeden Fall voll ausnutzen.»
Einfacher wird die Situation nicht: Im Europacup hat sich nun auch noch Speed-Crack Christopher Neumayer verletzt...
Bei Österreichs Ski-Frauen hängt der Haussegen schief
Während bei den Männern Personalnot aufkommt, befindet sich die Stimmung im Frauen-Team nach historisch schwachem Saisonstart am Nullpunkt. Nach dem Katastrophen-Rennen in Krajska Gora (keine Österreicherin in den Top-10) sprach Katharina Truppe von einem «Tiefpunkt». Man sei «ratlos und verzweifelt».
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Teamkollegin Katharina Liensberger fand ebenso klare Worte: «Wir suchen nach Sekunden und nicht nach Hundertsteln. Jeder muss sich hinterfragen.»
Unter anderem sorgt es für Stunk, dass im letzten Sommer das gesamte Trainer-Team ausgetauscht wurde. Im Fahrerlager verstand man das nie, wie Truppe sagte.