Ski-Bilanz: Das sind die Gewinner & Verlierer des Weltcup-Winters
Das Schweizer Ski-Team bereitet einmal mehr viel Freude und gewinnt den Nationen-Cup hoch überlegen. Hier kommt das grosse Fazit zur Weltcup-Saison.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Fans dürfen auf eine unglaubliche Ski-Saison zurückblicken.
- Trotz vieler Erfolge lief es nicht bei allen Athletinnen und Athleten rund.
- Das sind die Gewinner und Verlierer des Weltcup-Winters.
Nach insgesamt 71 Rennen ging die Weltcupsaison am Donnerstag in Sun Valley (USA) zu Ende. Erneut darf Swiss-Ski auf einen äusserst erfolgreichen Winter zurückblicken.
Insgesamt gibt es 64 Podestplätze zu bejubeln, 22 davon sind Siege.
Die Dominanz zeigt sich im Nationen-Cup. Dort triumphiert die Schweiz (10'823 Punkte) mit grossem Abstand vor Österreich (7'459) und Italien (6'399).
Oben aus schwingt einmal mehr Marco Odermatt. Der Nidwaldner gewinnt zum vierten Mal den Gesamtweltcup. Hinzu kommen die kleinen Kugeln im Riesenslalom, der Abfahrt und im Super-G.
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Bei den Frauen gewinnt Lara Gut-Behrami die Disziplinenwertung im Super-G bereits zum sechsten Mal. Das ist Rekord!
Neben den «Zugpferden» Odermatt und Gut-Behrami haben zahlreiche Athletinnen und Athleten von Swiss-Ski abgeliefert. Andere kamen heuer weniger auf Touren.
Hier kommt der grosse Überblick zu den Gewinnern und Verlierern.
Gewinner
Franjo von Allmen
Er ist DER Aufsteiger des Jahres. Siebenmal steht er auf dem Weltcup-Podest, dreimal davon zuoberst. An der WM-Abfahrt in Saalbach krönt er seine unglaubliche Saison mit dem Titel in der Königsdisziplin.
Von Allmen ist mit 23 Jahren an der Spitze der Speed-Elite angelangt. Bleibt er gesund, kämpft er mit Teamkollege Odermatt in Zukunft um die kleinen Kugeln.

Loïc Meillard
Die Zuverlässigkeit in Person. Acht Podestplätze und drei Siege verbucht der Neuenburger, der einmal mehr etwas unter dem Radar läuft. Als Ski-Fan ist man sich die Konstanz von Meillard gewöhnt – und dennoch ist sie alles andere als selbstverständlich.
An der WM trumpft der 28-Jährige auf und holt drei Medaillen. In Saalbach kürt er sich zum ersten Schweizer Slalom-Weltmeister seit 75 (!) Jahren.
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Thomas Tumler
Wer hätte das gedacht? Im zarten Alter von 35 Jahren schreibt der Bündner ein Ski-Märchen. In Beaver Creek gewinnt er den Riesenslalom und feiert seinen allerersten Weltcupsieg.
Das i-Tüpfelchen folgt an der WM im Frühjahr. Tumler holt Silber im Riesen und im Team-Wettbewerb. Er gehört definitiv zu den Gewinnern dieser Saison.

Alexis Monney
Im sackstarken Schweizer Speed-Team geht Monney schon fast etwas unter. Allerdings lässt sich auch seine Bilanz sehen. In Bormio fährt er im Dezember seinen ersten Weltcupsieg ein. In Kitzbühel verpasst er den Triumph nur um acht Hundertstel.
Zudem zeigt auch der Fribourger eine hervorragende WM. Seine Ausbeute: Bronze in der Abfahrt und Silber in der Team-Kombi.

Ebenfalls auf eine ausgezeichnete Saison dürfen Stefan Rogentin und Tanguy Nef zurückblicken.
Gewinnerinnen
Camille Rast
Rast beisst sich in dieser Saison in der Slalom-Elite fest und fährt lange um die kleine Kugel mit. Auch im Riesen macht sie grosse Fortschritte. Insgesamt gewinnt sie zwei Weltcuprennen und steht viermal auf dem Podest.
Das Highlight der Walliserin: Der Titel im Slalom an der WM in Saalbach.
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Melanie Meillard
Nach ihrer langen Verletzungshistorie, kann die Schwester von Loïc Meillard endlich eine Saison durchfahren. Und das äusserst erfolgreich!
Im Slalom fährt sie insgesamt sechsmal in die Top-7. Geht es im nächsten Weltcup-Winter ähnlich weiter, ist ein Podestplatz nur eine Frage der Zeit.

Malorie Blanc
Blanc macht in der abgelaufenen Saison den nächsten Schritt. Sie ist die grosse Zukunftshoffnung im Speed-Team der Frauen.
Mit erst 21 Jahren fährt sie achtmal in die Punkte. Zudem setzt sie in St. Anton mit Rang zwei ein Ausrufezeichen. Die Richtung bei der Walliserin stimmt.

Verlierer
Daniel Yule
Der Slalom-Spezialist erlebt eine ernüchternde Saison. Das Podest verpasst er bei sämtlichen Rennen deutlich. Nur dreimal steht er überhaupt in den Top Ten.
Diesen Winter hat sich der siebenfache Weltcupsieger sicherlich anders vorgestellt. Andere Slalom-Fahrer wie Meillard oder Nef stehen aktuell viel besser da als Yule.

Ramon Zenhäusern
Der Walliser ist weit weg von seinen besten Zeiten. In elf Slaloms bringt er es lediglich auf 57 Weltcup-Punkte. Sein bestes Resultat ist ein zehnter Rang.
Damit fällt Zenhäusern aus den Top-30. Der sichere Platz im Kader von Swiss-Ski ist weg. Die Zukunft des Olympia-Zweiten von Pyeongchang ist ungewiss.

Verliererinnen
Michelle Gisin
Gisin beginnt die Saison wie gewohnt als Allrounderin, stellt dann ihren aber Kurs um. Im Januar gibt sie ihren Slalom-Rücktritt bekannt.
Generell kommt die 31-Jährige nie auf Touren. Ein Podest ist für die routinierte Fahrerin in weiter Ferne. Im Gesamtweltcup belegt sie Rang 40.
Viele Fans stellen sich Ende Saison die Frage: Wie geht es bei Gisin weiter?

Joana Hählen
Die Speed-Spezialistin hat Mühe, nach ihrer Verletzung wieder Fuss zu fassen. Unter die besten zehn schafft sie es nur einmal. Für die WM in Saalbach qualifiziert sie sich deshalb nicht.
Anfang März verzichtet die Berner Oberländerin unter Tränen auf die Abfahrt in Kvitfjell. Sie fühle sich nicht bereit, sagt Hählen. Sogar ein Rücktritt steht im Raum.
Zwei Wochen später fährt sie in Italien ihre besten Rennen der Saison. Sie schafft die Quali für den Super-G beim Weltcupfinal. Dennoch stellen sich bezüglich der Zukunft der 33-Jährigen einige Fragezeichen.
