So entstehen die Gewinnerglocken vom Chuenisbärgli
Sie gehören zum Chuenisbärgli wie der steile Zielhang: die Kuhglocken für die Bestplatzierten. Hergestellt werden sie unweit von Adelboden in Uetendorf BE.
Das Wichtigste in Kürze
- Die fünf Bestplatzierten der Rennen in Adelboden erhalten als Geschenk je eine Kuhglocke.
- Hergestellt werden diese in der Glockengiesserei Gusset in Uetendorf.
1956 fanden in Adelboden die ersten Internationalen Skitage statt. Die Geschichte ist lang, nicht so lang jedoch wie diese der Glockengiesserei Gusset in Uetendorf. Mit Joelle, die im Betrieb ihrer zwei Onkel arbeitet, geht das Unternehmen bereits in die neunte Generation.
Seit Jahrzehnten sorgen Gussets dafür, dass es bei der Siegerehrung am Chuenisbärgli bimmelt. Sie produzieren die Kuhglocken, welche die Bestplatzierten als besonderes Präsent aus dem Berner Oberland mitnehmen können. Heuer sind es deren 16, die die Glockengiesser fertigen: zehn für die Weltcup-, sechs für die Europacuprennen.
1280 Grad
Das Team ist eingespielt. Hans formt Mantel- und Kernstück mithilfe von Quarzsand, Joelle beschriftet Ersteres. Gegossen wird zusammen. Die rund 1'280 Grad heisse Flüssigkeit besteht aus 80 Prozent Kupfer und 20 Prozent Zinn.
Nach ein paar Minuten kommt der Überraschungsmoment. Hat alles funktioniert? Ja, hat es. Nun werden die Glocken noch abgedreht und sandgestrahlt, der Messingkallen für einen schönen Klang und der Riemen montiert.
Fertig sind die Kunstwerke. Gussets hoffen, dass diese heuer möglichst Schweizer Abnehmer finden. Der Glockenhamsterer schlechthin wird ganz bestimmt leer ausgehen. Der zurückgetretene Marcel Hirscher darf nicht weniger als 16 Gusset-Glocken sein Eigen nennen.