Swiss-Ski-Boss Lehmann: «WM war ganz klar ein Erfolg»
Mit sieben Medaillen, drei davon Gold, führt die Schweiz den WM-Medaillenspiegel an. Swiss Ski-Chef Lehmann ist zufrieden, Historisches sei geschafft worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Urs Lehmann ist mit der Ausbeute von sieben Medaillen an der Ski-WM zufrieden.
- Nach dem verhaltenen Start seien nur die Fans nervös geworden, nicht aber Swiss-Ski.
- Das Schweiz Team habe teilweise sogar Historisches geschafft.
Die WM in Savoyen bringt zwei Wochen Sonnenschein – und den Schweizern sieben Medaillen, drei davon in Gold. «Wir sind Erste im Medaillenspiegel, also war die WM ganz klar ein Erfolg», urteilt Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann. Auch im Weltcup führt die Schweiz das Nationenklassement vor dem letzten Saisondrittel mit grossem Vorsprung vor Österreich an. Deswegen ist das Abschneiden von Swiss-Ski als WM-Nation 1 keine Überraschung.
Dafür war auch «die Erwartungshaltung an uns allgemein sehr hoch, das haben wir gespürt», wie es Lehmann formulierte. Der langjährige Verbandsboss geriet aber durch den eher verhaltenen WM-Start – eine Silbermedaille in vier Rennen – nicht ins Bibbern.
Die Phase, als es nach Wendy Holdeners Silbermedaille zum WM-Auftakt in der Kombination in den nächsten drei Rennen keine Schweizer Top-3-Plätze mehr gab, sorgte gemäss Präsident Lehmann nicht im Ansatz für Unruhe: «Wir haben ein solches Szenario schon in der Planung antizipiert. Intern bei uns blieb es ruhig. Die Mannschaft und auch die Coaches haben es hervorragend geschafft, die Emotionen tief und klaren Fokus zu halten. Die Nervosität war mehr ausserhalb bei Fans und Medien vorhanden.»
Urs Lehmann: Schweizer Team hat «Historisches» geschafft
Gleichzeitig weiss der Aargauer um die eigenen Gesetze von Titelkämpfen: «An einem Grossanlass werden die Uhren immer wieder zurück auf Null gestellt.» Auch in Frankreich habe man wieder viele Überraschungen gesehen. Aber er könne sagen, «dass unsere Athletinnen und Athleten wieder geliefert haben. Das Schweizer Team hat teilweise sogar Historisches geschafft».
Er taxiere deshalb diese WM «trotz der zwei abschliessenden Slaloms, die uns keine Medaillen mehr brachten, als sehr erfolgreich». Tatsächlich war es nach Wertigkeit der Medaillen die erfolgreichste Schweizer WM seit 1989. Damals in Vail, wie zuletzt auch in St. Moritz 2017 und Cortina d'Ampezzo 2021, war auch heuer in Frankreich dreimal die Schweizer Hymne zu hören.
Dies dank Doppelweltmeister Marco Odermatt, der innert fünf Tagen das höchst seltene WM-Double aus Abfahrt und Riesenslalom schaffte. Die dritte Gold-Medaille holte Jasmine Flury in der Abfahrt.
Österreich mit erster WM ohne Gold seit 1987
Ganz anders – zumindest betreffend Titel – war die Gefühlslage bei den Österreichern. Sie brachten auch im abschliessenden Slalom trotz Manuel Fellers Halbzeit-Führung den so ersehnten Triumph nicht mehr zustande. Weltmeisterschaften ohne Goldmedaillen, das gab es für die jahrzehntelang dominierende Nation letztmals 1987 in Crans-Montana. Sieben Medaillen, drei silberne und vier bronzene, sorgten gleichwohl dafür, dass beim ÖSV nicht gleich Krisengespräche anstanden.
Weil aber gleich sieben verschiedene Nationen zumindest einen Titel gewannen, blieb Österreich im Medaillenspiegel nur der 8. Rang.