Wehrt sich gegen Kritik: Lara Gut-Behrami im Interview
Sie wehrt sich gegen Kritik: Lara Gut-Behrami spricht vor den ersten Speedrennen des Winters in Lake Louise über ihr Verhältnis zu Swiss-Ski und Gerüchte.
Das Wichtigste in Kürze
- Lara Gut-Behrami spricht im Interview über ihr Verhältnis zum Verband.
- Sie wehrt sich gegen die Kritik und Gerüchte aus dem Sommer 2018.
Lara Gut-Behrami hat den Gesamtweltcup 2015/16 gewonnen und ist Medaillengewinnerin an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften.
Durch einen Kreuzbandriss an der WM in St. Moritz im Februar 2017 und den Rummel um ihre Person geriet die Karriere ins Stocken. Zu ihrem Unmut musste die Tessinerin nun Abstriche bei ihrem Sondersetting mit Swiss-Ski hinnehmen. In Lake Louise äusserte sich unter anderem zu diesem heiklen Thema.
Sondersetting mit Swiss-Ski
Es gehe ihr bei den Diskussionen mit dem Verband darum, optimale Bedingungen zu haben. Aus dem Grund, mit der Konkurrenz Schritt halten zu können, sagt die 28-Jährige.
Um mit den Besten mitzuhalten, brauche es absolute Professionalität – von den Athleten und auch vom Verband. Dass man dabei für sich immer das Beste wolle, gehöre zum Leistungssport dazu.
Lara Gut-Behrami, seitens Swiss-Ski war viel Positives zu vernehmen über das Zusammenspiel zwischen Ihnen und dem Verband. Es ist von einer Annäherung die Rede und davon, dass Sie sich gut eingefügt haben. Wie erleben Sie es?
«Ich habe nicht das Gefühl, dass vieles anders ist. Einiges scheint mir bei diesem Thema gesucht. Wenn du zwei Tage schlecht drauf bist, heisst es, du seist nicht integriert.
Wenn du zweimal mit allen zusammen Karten spielst, giltst du als integriert. Wir sind doch alle hier, um möglichst erfolgreich zu sein. Das ist unser gemeinsames Ziel.»
Waren Sie in der Vorbereitung öfter beim Team als in den Jahren zuvor?
«Nein, ich habe das Gleiche gemacht wie immer. In Übersee war ich oft mit der Mannschaft unterwegs, so oft wie möglich, wie das früher schon der Fall war. Ansonsten musste ich selber schauen. Da gab es keinen Unterschied.»
Neu ist der Spanier Alejo Hervas Ihr Konditionstrainer. War von Anfang an klar, dass er auch Funktionen als Skitrainer übernimmt?
«Ich kenne Alejo, seit ich zehn bin. Ich sagte ihm, was ich suche und was ich gerne hätte. Er machte sich seine Gedanken dazu und wir fanden uns. Ich schätze es, wenn Leute mit mir diskutieren und nicht einfach tun, was ich will.»
Ihr Vater bleibt der Chef im technischen Bereich?
«Ja. Er ist der Chef und Alejo eine Verstärkung.»
Im Sommer wurden die Rahmenbedingungen mit Swiss-Ski neu geregelt. Der Verband finanziert nun Hervas, und Pauli Gut hat weiter ein Mandat. Sind Sie zufrieden mit der Lösung?
«Wir stehen hier in Lake Louise vor den ersten Speedrennen der Saison. Ich will jetzt nicht mehr darüber reden, was der Verband bezahlt und was nicht. Das bringt nur wieder Wirbel und kostet Energie.
Dass man für sich immer das Beste will, gehört zum Leistungssport dazu. Der Fakt, dass ich die Fahrerin mit den zweitmeisten Siegen nach Mikaela Shiffrin bin, zeigt: Das, was Swiss-Ski für mich getan hat, war das Richtige.
Wenn Sie auf den Sommer 2018 zurückblicken, die Nebengeräusche Ihrer Beziehung und Hochzeit mit Valon Behrami: Haben Sie das Gefühl, die Professionalität gelebt zu haben, die Sie allenthalben einfordern?
«Ich lebte sie immer, wirklich immer. Ich bin die erste, die sich Vorwürfe machen würde, wenn es nicht so gewesen wäre. Niemand war damals dabei. Es kursierten viele Halbwahrheiten von dieser Zeit.»