Stoos-Bahnen stellen nach Sessel-Unfall Abendbetrieb ein
Der tragische Sessel-Unfall von vergangener Woche beschäftigt die Stoos-Bahnen weiterhin. Zwar ist die Bahn repariert, Abendfahrten wurden aber gestrichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Stoos SZ kam es am Donnerstagabend zu einem Sesselbahn-Absturz.
- Zwei der vier Verletzten schweben noch immer in Lebensgefahr.
- Die betroffene Bahn ist wieder betriebsbereit, fährt jedoch keine Abendfahrten mehr.
Der Schock sitzt noch immer tief. Am letzten Donnerstagabend stürzte beim Stoos SZ ein Sessellift in die Tiefe. Die vier Personen auf dem Sessel verletzten sich schwer, zwei davon schweben noch immer in Lebensgefahr. Es handelte sich um eine Spezialfahrt für einen Firmenanlass von Lindt & Sprüngli.
Wie es den Verletzten geht, können weder Kantonspolizei Schwyz, noch die Stoos-Bahnen sagen. Auch Lindt & Sprüngli möchte heute Montag keine Stellung beziehen. «Der Zustand ist unverändert», so ein Polizeisprecher.
Abendfahrten vorerst gestrichen
Die Stoos-Bahnen haben reagiert, wie Ivan Steiner schildert. «Wir haben alles instand gestellt und die Anlage ist seit gestern wieder in einwandfreiem Zustand.»
Nach der Freigabe der SUST hätten auch die Stoos-Bahnen die Anlage wieder für den Betrieb freigegeben. Aufgrund des Sturms seien heute jedoch alle Sesselbahnanlagen ausser Betrieb.
Eine entscheidende Änderung gäbe es jedoch: «Im Moment fährt die Anlage nur am Tag, die Abendfahrten haben wir vorerst eingestellt.» Man warte nun die laufenden Untersuchungen und Abklärungen ab, um wieder Spezialfahrten am Abend anbieten zu können.
Wann wird die Schuldfrage geklärt?
Die SUST soll noch diese Woche einen Zwischenbericht veröffentlichen, so Steiner. Die SUST selber sagt auf Anfrage von Nau.ch, dass diese Woche noch kein Bericht erscheine.
Noch gibt es zu viele Fragen zu klären. Zentral dabei: Hatte der involvierte Pistenfahrzeug-Fahrer Kenntnis von der Sonderfahrt? Dessen Windenseil kollidierte mit dem Sessel, was zum Absturz führte.
Doch wie kann es sein, dass dieses Kabel mitten am Hang des Fronalpstocks der Sesselbahn in die Quere kam? Zwar konnte der Fahrer gemäss Schwyzer Kantonspolizei am Samstag befragt werden und ein Strafverfahren wurde eröffnet.
Dass die Schuldfrage im SUST-Zwischenbericht schon kommentiert wird, ist jedoch unwahrscheinlich. Erfahrungsgemäss dauert eine solche Untersuchung bis zu mehreren Monaten.
Wie es dem Pistenbully-Fahrer ergeht, möchte Steiner nicht kommentieren. Denn: «Es ist für das ganze Team schwer. Schliesslich waren verschiedenste Leute zum Zeitpunkt des Unfalls an der Arbeit.» Daher würden auch mehrere Mitarbeitende von einem Careteam betreut.