Der Trend ist eindeutig: Immer mehr junge Männer entscheiden sich für den Zivildienst – obwohl dieser länger dauert. Es zeigt sich: Der Zivildienst ist zu attraktiv. Der Bundesrat prüft nun Gegenmassnahmen.

Richtige Männer gehen ins Militär – hiess es immer. Dieses Kredo scheint aber nicht mehr allgegenwärtig zu herrschen: Die neu veröffentlichten Zahlen von 2017 zeigen ein klares Bild.

Demnach haben 6785 junge Männer im letzten Jahr Zivildienst absolviert. Dies entspricht weiterhin einem klaren Trend hin zum Zivildienst, wie SRF berichtet. 2016 waren es über 600 junge Leute weniger.

Ein weiterer Trend zeigt sich in der Anzahl der Rekruten, die anstatt eines Wiederholungskurses (WK) nach der Rekrutenschule in den Zivildienst wechseln.

Der Zivildienst-Verband wehrt sich gegen die geplante Revision.
Der Zivildienst-Verband wehrt sich gegen die geplante Revision. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2017 absolvierten fast 6800 junge Leute den Zivildienst. Das ist ein neuer Rekord.
  • Immer mehr Menschen ziehen diesen Dienst der weniger attraktiven Rekrutenschule vor.
  • Der Bundesrat prüft nun Massnahmen, um diesen Trend zu stoppen.
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Mehr Arbeit im Zivildienst

Paradox ist: im Zivildienst können bis zu 390 Diensttage anfallen, im Militär wären es deren 260. Es stellt sich die Frage, wieso junge Menschen freiwillig zu mehr Arbeit verleiten lassen.

Die Antwort darauf findet sich im Attraktivitätsgrad der Zivildienst-Stellen. So sei die Arbeit in Spitälern, Behinderteneinrichtungen oder der Altenpflege nicht mehr so fordernd wie das Militär, findet Alois Gmür, Nationalrat CVP/SZ.

Droht ein Personalmangel in der Armee?

Der Bundesrat will die Anzahl der Zulassungen zum Zivildienst verringern – denn der Armee könnte ein Personalmangel drohen. Ein Wartejahr sei eine erste Option beim Wechsel in den Zivildienst. Ausserdem sollen laut Plan mindestens 150 Diensttage im Zivildienst geleistet werden.

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