Alhambra-Kino in Bern ist jetzt ein Hörsaal

In Bern müssen Medizinstudenten nun nicht mehr im langweiligen 0815-Hörsaal büffeln. Seit Mitte September sind sie im Alhambra, dem ehemaligen Kino beim Hirschengraben, untergebracht.

Aufgrund eines Ärztemangels in der Schweiz hat der Bund beschlossen, jährlich 500 Studenten mehr auszubilden. Auch die Uni Bern hat sich für das Projekt beworben und 100 Plätze bekommen. Nur leider war für diese der Platz dann doch zu klein. Anfangs mussten die Vorlesungen gar via Video-Übertragung in anderen Räumlichkeiten durchgeführt werden.

Im Alhambra besuchen nun täglich 370 Studis die Vorlesungen. Bevor der neue Hörsaal Anfang Semester eröffnet werden konnte, mussten jedoch bauliche Massnahmen vollzogen werden. Diese bestand hauptsächlich darin, die alten Kinosessel durch die typische Tisch-Sitz-Anordnung zu ersetzen.

Die Vorlesungen im Alhambra sind allerdings nur eine Überbrückungslösung, das Kino soll nicht langfristig als Hörsaal dienen. «Es ist vorgesehen, auch Studierende im ersten und zweiten Jahr aufs Inselareal zu verlegen. Bis dies realisiert werden kann, dauert es allerdings noch acht bis zehn Jahre», erklärt Uni-Mediensprecherin Susanna Krähenbühl.

Aus diesem Grund hat die Uni gemeinsam mit dem Kanton ein passendes Objekt gesucht. Dieser hat sowohl die Bauarbeiten, wie auch die Finanzierung für den Umbau übernommen. Dass es nun ein Kino geworden ist, war reiner Zufall.

Die Uni durfte bislang viel Positives entgegennehmen. Die Atmosphäre des ehemaligen Kinos sei noch spürbar und der Saal einzigartig. Viele würden sich noch an ihre Kinoerlebnisse erinnern.

Der einzige Negativpunkt, welcher mehrmals erwähnt wurde, ist die aktuelle Thematik bezüglich der Temperatur: «Im neuen Höörsaal ist es relativ kühl. An den Einstellschwierigkeiten der Haustechnik arbeiten wir intensiv und sind zuversichtlich, dass dieses Problem rasch behoben werden kann.»