David Fajgenbaum befand sich im dritten Semester seines Medizinstudiums, als eine tödliche Krankheit diagnostiziert wurde. Eine Geschichte über Hoffnung.
David Fajgenbaum
David Fajgenbaum konnte sich selbst behandeln. - Facebook/David Fajgenbaum

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Medizinstudent David Fajgenbaum wurde eine seltene Krankheit prognostiziert.
  • Doch die Wissenschaft war nicht schnell genug mit der Erforschung neuer Medikamente.
  • Der junge Amerikaner nahm sein Schicksal selbst in die Hand.
Ad

Nach dem Krebstod seiner Mutter studierte der Amerikaner David Fajgenbaum Medizin an der University of Pennsylvania. Im dritten Semester begannen plötzlich merkwürdige nächtliche Schwitzattacken. Etwas schien seine Organe anzugreifen.

Nach einiger Zeit stellten die Ärzte die Diagnose: Morbus Castleman. Bei dieser Krankheit bilden sich Tumore bei den Lymphknoten. Weniger als einer von 100'000 Menschen sollen betroffen sein, entsprechend schlecht ist der Stand der Forschung.

David Fajgenbaum medizin
David Fajgenbaum vor und nach dem ersten Ausbruch. - Facebook/David Fajgenbaum

Die Lymphknoten von Fajgenbaum schwollen schon bald enorm an. Eine aggressive Chemotherapie rettete ihm das Leben – fürs Erste. Denn schon bald kehrte Morbus Castleman zurück. Der Student musste einsehen, dass es für ihn eigentlich keine Hoffnung mehr gab.

Ein Medizinstudent nimmt sein Leben selbst in die Hand

Doch so schnell wollte er nicht aufgeben. Weil die Wissenschaft zu langsam arbeitete, gründete Fajgenbaum kurzerhand ein eigenes Forschungsnetzwerk. Im Castleman Disease Collaborative Network brachte er 2012 verschiedene Spitzenforscher zusammen. Durch konzentriertes Vorgehen konnten schnell neue Erkenntnisse gewonnen werden.

Ein Jahr später kam der bislang heftigste Ausbruch der Krankheit. Schon ein leichter Stoss hätte ausgereicht, um eine tödliche Gehirnblutung auszulösen. Sein Netzwerk hatte bereits Tausende Medikamente untersucht – bislang ohne Erfolg.

Doch als der schwerkranke Student seine Labordaten analysierte, hatte er eine Idee. Ein bereits zugelassenes Immunsuppressivum könnte ihm vielleicht helfen. Nach Rücksprachen mit den Behörden und seinen Ärzten wurde das Medikament aus einer nahen Apotheke geholt.

Erstaunlicherweise wirkte es! Der Medizinstudent konnte sich tatsächlich selbst heilen. Die Krankheit ist bisher nie mehr zurückgekehrt. Mit dem Immunsystem-Hemmer wurden seitdem auch weitere Patienten erfolgreich behandelt.

Neue Methode kann nun auch weiter verwendet werden

Dr. David Fajgenbaum leitet nun als Assistenzprofessor ein grosses Team an Forschern und Medizinern. Das Castleman Disease Collaborative Network untersucht mit seinen Methoden auch weitere seltene Krankheiten. Patienten können ihre Daten beim CDCN anonym einreichen, wo die Symptome mit den Tausenden vorhandenen Medikamenten abgeglichen werden.

David Fajgenbaum
David Fajgenbaum ist jetzt auch verheiratet und Vater einer Tochter. - Facebook/David Fajgenbaum

Doch auch privat läuft es beim vormalig todkranken Medizinstudenten gut. Er konnte doch noch seine langjährige Freundin heiraten und wurde vor einem Jahr Vater. Seine Geschichte hat der heute 34-Jährige in einem diese Woche erschienenen Buch festgehalten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MutterDatenVater