Amazon heizt Kampf der Streaming-Portale weiter an
Amazon lanciert eine kostenlose Netflix-Alternative. Auch die grossen Player Disney und Warner rüsten auf. Für Konsumenten ist das nicht nur positiv.
Das Wichtigste in Kürze
- Amazon lanciert mit IMDb Freedive einen Streaming-Dienst.
- Das Video-Portal ist kostenlos, funktioniert aber nur in den USA.
Der Streaming-Markt für Musik ist öde. Egal ob Spotify, Deezer oder Apple Music: Das Angebot ist fast identisch. Natürlich gibt es ein paar exklusive Inhalte. Doch unter dem Strich ähneln sich die Dienste kaum. Das trifft auch auf den Preis zu.
Anders sieht es beim Video-Streaming aus. Netflix, Amazon oder Sky haben ein durch und durch unterschiedliches Angebot.
Um Film-Rechte wird gekämpft. Netflix hat jüngst für die 25-jährige Kultserie «Friends» 100 Millionen Dollar hingeblättert. So viel ist dem Platzhirschen ein Jahr Exklusivität wert. Bald dürfte die Sendung auf von Netflix verschwinden: Besitzerin Warner lanciert dieses Jahr einen eigenen Streaming-Dienst.
Auch Disney macht ernst, was Netflix ebenfalls spürt. Weil die Rechteinhaberin von Marvel Ende 2019 eine eigene Streaming-Plattform lanciert, wurden Serien wie Daredevil, Luke Cage und Iron Fist eingestampft. Und dürften bald ganz von der Plattform verschwinden.
Ältere Filme gratis
Die Inhalte werden auf immer mehr Plattformen verteilt. Doch gekämpft wird auch beim Preis: Amazon lanciert mit der Internationalen Filmdatenbank IMDB Freedive einen kostenlosen Streaming-Dienst.
Aktuelle Blockbuster fehlen auf Freedive, doch gute Filme und Serien gibt es trotzdem. Etwa den Action-Klassiker «True Romance» oder die Kult-Serie «Heroes». Das Angebot soll kontinuierlich ausgebaut werden, verspricht Amazon. Ob ein Schweiz-Start geplant ist, ist unklar.
Kostenlos wird ebenfalls der Streaming-Dienst von Apple sein. Und im Gegensatz zum Gratis-Angebot von Amazon werden hierfür exklusive Inhalte produziert. Einzige Voraussetzung ist ein Apple-Gerät.
Für Netflix dürfte 2019 ein schwieriges Jahr werden. Auch die Konsumenten profitieren nicht unbedingt vom Machtkampf der Film- und Tech-Giganten. Exklusive Inhalte werden auf immer mehr Dienste verteilt. Wer nicht in die Illegalität abdriften will, wird gezwungen, mehrere Streaming-Angebote zu abonnieren. Oder darauf zu verzichten.