Der SBB war Extrazug von Genf bis Bern nach Nati-Spiel zu teuer

Damit die Fussballfans nach dem Spiel gegen Irland noch nach Hause kamen, mussten sie den Match früher verlassen. Die SBB weist die Schuld von sich.

Der neue Fahrplan der SBB bringt zahlreiche Änderungen mit sich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern gewann die Schweiz gegen Irland 2:0.
  • Nicht alle freuen sich: Der letzte Zug Richtung Freiburg/Bern fuhr bereits vor Spielende.
  • Die SBB rechtfertigt sich: Der Extrazug hätte sich nicht gelohnt.

Trotz 2:0 Sieg gegen Irland machten sich gestern nicht alle Fussballfans glücklich auf die Heimreise. Schuld daran war die SBB, die für das Spielende keinen Extrazug organisiert hatte.

Am Dienstag war es schlauer, mit dem Privatauto anzureisen. - Keystone

Aus diesem Grund mussten zig Fans das Stade de Genève bereits vor Spielende verlassen. Und dies obwohl es bei der Schweizer-Nati meist in den letzten Minuten noch hitzig zu und her geht.

Fans ärgern sich auf Twitter

Auf Twitter bekommt die SBB ihren Fauxpas jetzt zu spüren. Unter den Hashtags #rausbevordasgegentorfällt oder #ilsmefatiguent lesen sich Kommentare wie «Weltmeister im Organisieren!» oder «Wundern Sie sich nicht, wenn das Stadion nicht gefüllt ist!».

Andere bemängeln aber auch die späten Spielzeiten der Schweizer Nati. Schliesslich wurde das Spiel erst um 20.45 Uhr angepfiffen.

SBB weist Schuld von sich

«Da Extrazüge mit hohen Kosten verbunden sind, versuchen wir jeweils, eine Vereinbarung mit dem Veranstalter zu treffen. In dem Fall hat dies nicht funktioniert, wir konnten uns nicht einigen», erklärt SBB-Mediensprecherin Ottavia Masserini auf Anfrage von Nau.

Ein einzelner Extrazug kostet die SBB ein kleines Vermögen. Zehntausende Franken, um genau zu sein. Diese setzen sich aus dem Rollmaterial, der Planung, Bedienung, dem Personal, der Verkehrsregelung und den Sicherheitskosten zusammen.

Ein Extrazug kostet die SBB zehntausende von Franken. - Keystone

Aus diesem Grund hat die SBB abwägen müssen, ob sich ein Extrazug in die Deutschschweiz bezahlt macht. «Wir haben die Postleitzahlen der Ticketkäufer aus der Deutschschweiz überprüft und festgestellt, dass sich der Aufwand nicht gelohnt hätte. Wir hoffen aber, dass die Absprache mit dem Veranstalter das nächste Mal besser klappt.»

Ob stattdessen vermehrt auf das Privatauto ausgewichen wurde, konnte die Medienstelle nicht sagen.