Budget ist dank Sondereffekten positiv
Das Budget 2019 der Stadt Wädenswil steht ganz im Zeichen des Gemeindezusammenschlusses mit Schönenberg und Hütten sowie des HRM2.

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Das HRM2 ist eine Weiterentwicklung des heutigen Rechnungsmodells. Damit wird die Rechnungslegung auf eine vermehrt betriebswirtschaftliche Sicht ausgerichtet, ohne die bewährten Elemente des bestehenden Modells aufzugeben.
Die finanzpolitische Lage der Stadt Wädenswil hat sich im Vergleich zu früheren Jahren beruhigt, es bleiben aber weiterhin grosse finanzpolitische Herausforderungen. Vor allem die Verschuldung wird der Stadtrat im Auge behalten müssen. Ende 2017 hatte die Stadt Wädenswil verzinsliche Schulden im Umfang von rund 130 Mio. Franken, was einer Nettoschuld von 602 Franken pro Einwohner entspricht. Aufgrund hoher Investitionen und eines tiefen Selbstfinanzierungsgrads von etwa 49% wird 2019 die Verschuldung weiter zunehmen.
Der Stadtrat hat in diesem Umfeld das Budget 2019 zuhanden des Gemeinderats verabschiedet. Er achtete darauf, dass der Haushalt weiter stabilisiert werden kann. Den Steuerfuss beantragt er auf dem heutigen Niveau von 85% (ohne Oberstufenschulgemeinde) zu belassen.
Die Erfolgsrechnung weist einen Ertragsüberschuss von 6.9 Mio. Franken aus. Darin enthalten ist der ausserordentliche Kantonsbeitrag von 7.6 Mio. Franken zur Abfederung des Zusammenschlusses mit Schönenberg und Hütten. Ohne diesen Sondereffekt resultiert ein vertretbares Defizit von 0.7 Mio. Franken. Zu beachten ist, dass aufgrund des neuen Rechnungsmodells HRM2 das Verwaltungsvermögen neu linear und nicht mehr degressiv abgeschrieben wird. Dadurch fallen 2019 die Abschreibungen rund 4.2 Mio. Franken tiefer aus.
Der Gesamtaufwand liegt bei 197.2 Mio. und der Gesamtertrag bei 204.1 Mio. Franken. Ein Vergleich mit dem Budget 2018 ist nur bedingt möglich, da in der Erfolgsrechnung 2019 erstmals die Aufwände und Erträge von Schönenberg und Hütten enthalten sind. Kennzahlen weisen darauf hin, dass der Zusammenschluss mit den beiden Berggemeinden in etwa saldoneutral ist.
Unter den Bereichen mit dem grössten Kostenwachstum befinden sich wie in den Vorjahren die Pflegefinanzierung, Sozialversicherungen (Ergänzungsleistungen) und gesetzliche wirtschaftliche Hilfe. Neben diesen drei Bereichen weist zudem die Primarschule eine grosse Aufwandsteigerung aus, die sich primär aufgrund der neuen Schuleinheit Schönenberg / Hütten ergibt.
Auf der Ertragsseite nehmen die Steuern und der Ressourcenausgleich aufgrund der Eingemeindung und der positiven wirtschaftlichen Lage zu. Die Steuerkraft pro Einwohner steigt leicht von 3‘212 Franken auf 3‘226 Franken.
Bei den Investitionen in das Verwaltungsvermögen im Umfang von 29.9 Mio. Franken liegt der Fokus auf Infrastrukturprojekten wie Schulbauten, Wasser- und Abwasseranlagen, der Hauptsammelstelle sowie dem Hallenbad. Dank der erfreulichen Entwicklung des Gewerbeparks Werkstadt Zürisee werden der Stadt im Jahr 2019 ca. 13.9 Mio. Franken Verkaufserlös zufliessen. Zusammen mit Investition von 0.8 Mio. Franken in das Finanzvermögen ergeben sich Nettoinvestitionen von 16.8 Mio. Franken.