Die Zukunft der Arbeit: Mehr Selbstständige, mehr Remote-Arbeit

Immer mehr Menschen arbeiten lieber als Freelancer als fest angestellt zu sein – und zwar von überall. Diese Trends finden aktuell auf dem Arbeitsmarkt statt.

Arbeiten wann und wo man möchte: Die Corona-Pandemie hat der Remote-Arbeit Vorschub geleistet. - Olesya Kuznetsova/Shutterstock.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit der Coronapandemie ist das Arbeiten von zu Hause zur Normalität geworden.
  • Viele Arbeitnehmer möchten diese Flexibilität beibehalten.
  • Immer mehr Menschen wagen zudem den Schritt in die Selbstständigkeit.

Die Corona-Pandemie hat den Arbeitsmarkt massiv verändert und wirkt weiterhin nach. Nach dem Schock der Kurzarbeit und des Lockdowns sind Homeoffice und Remote-Arbeit für viele Menschen zur Normalität geworden.

Sie wollen auf diese Flexibilität nicht mehr verzichten. Speziell hoch qualifizierte Fachkräfte in digitalen Branchen geniessen diese Freiheit und immer mehr von ihnen drängen auf den Freelance-Markt.

Das zeigen mehrere Studien, die aktuell zu den Themen Remote-Arbeit und Selbstständigkeit erscheinen.

Wie sich die «New Work Order» verfestigt

Dass sich immer mehr Unternehmen fehlende Expertise auf dem Freelance-Markt zukaufen, bestätigt Vincent Huguet, Mitgründer von der Freelancer Plattform Malt: «Die Unternehmen wurden in die New Work Order katapultiert und haben dabei wahrscheinlich zehn bis zwanzig Jahre Transformationsarbeit übersprungen.»

Unter «New Work Order» versteht der Unternehmer eine Arbeitswelt, die von Flexibilität, Autonomie und Freelancing dominiert ist.

Lieber Home Office statt Büro: diese Arbeitsform bevorzugen immer mehr Menschen. - Pexels

Die Unternehmensberater der Boston Consulting Group (BCG) stellen ausserdem fest, dass die Mehrheit der Selbstständigen nicht zurück in ein Angestelltenverhältnis möchte.

Ein ähnliches Bild zeichnet eine aktuelle Studie des Unternehmens freelancermap. Der Projektmarkt habe sich stabilisiert und einem weiterem Wachstum stehe nichts im Weg, konstatiert Geschäftsführer Thomas Maas.

69 Prozent der für die Studie befragten Freelancer beurteilen ihre finanzielle Situation als gut oder sehr gut, nur sechs Prozent stufen sie als schlecht oder sehr schlecht ein.

Was Freelancing so attraktiv macht

Als entscheidende Beweggründe für den Schritt in die Selbstständigkeit geben Freelancer in der BCG-Untersuchung die grosse Unabhängigkeit (91 Prozent) und die flexiblen Arbeitszeiten (85 Prozent) an.

Für rund drei von vier Selbstständigen (73 Prozent) spielt ausserdem die freie Wahl ihres Arbeitsortes eine entscheidende Rolle. Klassische Unternehmen, die ihr gut ausgebildetes Personal an sich binden wollen, reagieren daher auf den Trend und bauen teilweise sogar ihre Büros so um, dass sie Homeoffice-tauglich werden.

Aus Unternehmenssicht ist besonders der vorherrschende Fachkräftemangel ein treibender Faktor, denn Freelancer liefern die benötigte Expertise, ohne dass Unternehmen sich um die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter kümmern müssen.

Sowohl für Unternehmen als auch für die immer mehr werdenden Selbstständigen entsteht im Idealfall also eine Win-Win-Situation, die den ständig steigenden Druck des Fachkräftemangels durch Flexibilität und autonomes Arbeiten abdämpft.