Schwarzmeergrundel auf Vormarsch
Vor sieben Jahren war die Schwarzmeergrundel in der Schweiz noch unbekannt. Heute erobert der invasive Fisch bereits den Rhein in Basel und droht damit einheimische Fische zu verdrängen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schwarzmeergrundel ist ein kleiner Brack- und Süsswasserfisch.
- Der invasive Fisch taucht neu auch im Rhein auf und erobert die Gewässer schneller als erwartet.
- Experten zeigen sich besorgt, weil die Grundel eine Gefahr für einheimische Fische darstellt.
Der Schwarzmeergrundel ist 15 Zentimeter lang, hat graubraune Schuppen und ist ursprünglich in südosteuropäischen Gewässern beheimatet. Nun gibt es für den mit Frachtschiffen eingeschleppte Fisch auch in der Schweiz kein Halten mehr.
Erst im Sommer eroberte die Grundel das Kraftwerk Rheinfeld. Da der Fisch allerdings als schlechter Schwimmer gilt, rechneten Experten damit, dass er sich eher langsam ausbreiten werde. Doch zum Erstaunen von Tabea Kropf und ihren Kollegen der kantonalen Abteilung Jagd und Fischerei hat der invasive Fisch vor wenigen Tagen bereits das nächste Kraftwerk in Rheinburg überwunden. «Die Grundel könnte von einem Boot mitgenommen worden sein, vielleicht wurde eine als Köderfisch verwendet oder ein Kind hat sie beim Spielen mitgenommen, wir wissen es schlicht nicht», äussert sich Kropf gegenüber «SRF» zu der schnellen Ausbreitung des Fisches.
Besonders bedenklich ist, dass die Schwarzmeergrundel die Laiche unserer einheimischen Fische frisst und somit eine grosse Bedrohung ist. Experten behalten den Fisch deshalb genau unter Beobachtung. Zusammen mit Fischern und Bootsbesitzern hofft der Kanton dennoch die Wanderung der Grundel stoppen zu können.