Industrial Style als Wohntrend
Industrial Style oder Industrial Chic sind seit einiger Zeit voll angesagt. Doch wie lässt sich der Trend zu Backstein und Metall zu Hause einsetzen?
Das Wichtigste in Kürze
- Industrial Design liegt in der Schweiz voll im Trend.
- Robuste Materialien wie Kupfer und Messing finden den Weg in Privathaushalte.
- Ein spärlicher Einsatz ist dabei am effektivsten.
Nackte Glühbirnen im Drahtkorb, dunkle Wände aus rohem Backstein und eine Mischung aus abgenutzt wirkendem Holz und Metall: Was einst in den Lofts ehemaliger Industriebauten begann, hat heute den Mainstream erobert.
Es ist jedoch ein Trend, der sparsam eingesetzt werden will.
Industrial Style: Nostalgie statt modernem Minimalismus
Der Industrial Style wirkt wie die Antithese zum hochglanzpolierten Minimalismus des frühen 21. Jahrhunderts. Dieser sollte möglichst monochrom und schnörkellos wirken.
Heraus kamen sterile Wohnzimmer, die sich gut für kurzzeitig vermietete Appartements im Firmensegment eigneten, aber nicht zum Wohlfühlen.
Ganz anderes das industrielle Design, das sich an Fabriken und Werkstätten des frühen 20. Jahrhunderts orientiert. Zu dieser Zeit waren die meisten Industriebauten noch aus dunklem Backstein gebaut.
Im Inneren dominierte schweres Metall und belastbares Holz. Die wenigen Accessoires mussten robust sein, zum Beispiel grosse Glühbirnen in einem schlichten Schutzkäfig aus Kupfer.
Als die Fabriken später in moderne Bauten an den Stadtrand zogen, nutzten Künstler die nun leerstehenden Industriebauten: Das trendige Loft mit sehr viel Platz war geboren.
Zusammenspiel verschiedener Materialien
Mittlerweile ist der Industrial Style in der Durchschnittswohnung angekommen. Hier fehlt es natürlich oft an den durchgängigen Fensterfronten der alten Industriebauten.
Wichtig ist darum ein Ausgleich zu den vielen dunklen Tönen. Zu einer mit rot-braunem Backstein verkleideten Wand (zur Not tut es auch eine Fototapete) und Möbeln aus dunklem unbehandelten Holz gehören unbedingt helle Kontraste: Ein beigefarbener Teppich und eine cremefarbene oder weisse Sitzmöbelgruppe eignen sich ebenso wie eine einzelne bewusst weiss gestrichene Wand.
Filigranes Metall sollte ebenfalls sparsam eingesetzt werden: Ein Schreibtisch auf einem dünnen schwarzen Metallgestell zum Beispiel oder eine Essgruppe mit Holztisch und -stühlen und Metallbeinen.
Ein pfiffiger Hingucker ist ein klassischer Spind, in dem Arbeiter in Fabriken Ihre Kleidung aufbewahrten. Er kann als Garderobenschrank dienen oder einfach als Stauraummöbel im Wohnzimmer.
Ausgleichende Accessoires schaffen
Kaum etwas steht so sehr für den Industrial Style wie die beliebten Lampen mit Metallschirm. Damit das kühle Metall nicht überhandnimmt, sollte ein Ausgleich geschaffen werden: Kuschelige Decken und bunte Dekokissen sorgen für eine behagliche Note.