TheaterFalle in Basel auf Abschieds-Tour!
Das interaktive Theater begeistert in Basel seit über 30 Jahren seine Fans. Das Stück «Der Prozess» wird das Letzte von Gründerin Ruth Widmer sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit über drei Jahrzenten bespielt die TheaterFalle Basel den deutschsprachigen Raum.
- Nun verabschiedet sich das Basler Kulturgut mit seinem letzten Theaterstück «Der Prozess».
- Alle Vorstellungen sind bereits vor der Premiere komplett ausverkauft.
Die Theaterpädagogin Ruth Widmer gründete vor rund 30 Jahren das Unternehmen «TheaterFalle». Sie scheute sich nicht davor, gesellschaftliche Diskurse anzusprechen, die Anderen unangenehm waren. Widmer behandelte in ihren Stücken Themen wie HIV, Genderfragen und Sucht. «Wir waren Pioniere und der Zeit immer voraus», sagt Widmer.
In der Tat. Wer ihr Theater besuchte, wusste jeweils nicht genau, welche theatrale Form ihn erwartete. Vom Forumstheater, bei dem die Zuschauer aktiv mitspielen durften, über eine Schnitzeljagd quer durch die Stadt, welche auf der Strasse stattfand und von der Bevölkerung nicht als Theater erkannt werden konnte, war alles mit dabei.
Das zweijährige Jubiläumsprojekt
Grosses Finale
Zum 30-jährigen Jubiläum vor zwei Jahren entschied sich Ruth Widmer für ein mehrteiliges Theaterstück, welches die Geschichte von Adam und Eva und deren Verbannung aus dem Paradies thematisiert.
Ruth Widmer ist bekannt dafür, dass sie sozial kritische Themen ins Theater bringt. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie die Urgeschichte von Adam und Eva auf die heutige Zeit umgeschrieben hat. «Mich hat schon immer der Dialog mit den Menschen interessiert. Wenn es ein Thema gibt, das die Leute beschäftigt, gibt es nichts besseres, als das es auf eine spielerische Art und Weise aufgezeigt wird,» so die Gründerin der TheaterFalle.
Die fünfteilige Theaterproduktion endet mit dem Stück «Der Prozess», bei dem Adam und Eva die Schlange verklagen. Ihr wird das Verbrechen an der gesamten Menschheit vorgeworfen. Die Forderung der Staatsanwaltschaft: Die Todesstrafe für die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies.
Der letzte Teil der Produktion ist bereits vor der Premiere ausverkauft. Rund 1500 Menschen wollen sich das letzte Stück von Ruth Widmer ansehen, denn danach ist nach über 30 Jahren Schluss. Grund dafür ist auch, dass es schwer sei ein solches Theater zu finanzieren. Sie wisse zwar noch nicht. wie es danach für die gelernte Theaterpädagogin weiter gehen wird. Ganz verschwinden wird sie aus der Theaterszene aber nicht. Widmer: «Es ist uns in über 30 Jahren leider nicht gelungen, einen Mäzen zu finden.»