Amis loben Schweiz für Verhinderung der Iran-Eskalation
Im Konflikt zwischen dem Iran und den USA konnte eine Eskalation gerade noch verhindert werden. Dazu trug offenbar die Schweizer Botschaft in Teheran mit bei.
Das Wichtigste in Kürze
- Offenbar spielte die Schweizer Botschaft eine wichtige Rolle im US-Iran-Konflikt.
- Ohne sie hätten die beiden Seiten nicht kommunizieren können.
Nach der Tötung des hohen iranischen Generals Qasem Soleimani durch einen US-Luftangriff hielt die Welt den Atem an. Viele waren sich gar sicher: Der dritte Weltkrieg steht vor der Tür.
Seither scheint sich die Situation wieder etwas abgekühlt zu haben. Jetzt wird bekannt: Die Schweiz spielte offenbar eine grosse Rolle in der Deeskalation.
Zwar erklärte das EDA bei Nau.ch schon vor über einer Woche, dass ein Schweizer Diplomat zwischen den USA und dem Iran vermittle. Doch welchen Erfolg damit erzielt worden war, zeigt sich erst jetzt.
Schweiz erhielt verschlüsselte Faxnachrichten
Laut Bericht des US-Magazins «Wall Street Journal» schickten sowohl die US-Regierung, als auch der Iran verschlüsselte Faxnachrichten an die Schweizer Botschaft in Teheran. Die Schweiz gilt als «Briefträger» in solchen Krisensituationen.
Auf ihrer Titelseite der Wochenendausgabe titelt die Zeitung gar: «Schweizer Nachrichten halfen bei Entschärfung der USA-Iran-Krise».
«Wir sind für beide Seiten zu einem wichtigen Kommunikationskanal geworden, weil es nur noch wenige gibt», zitiert die Zeitung den Botschafter Markus Leitner aus einem früheren Interview.
Laut Quelle der US-Zeitung seien die ausgetauschten Botschaften weit weniger aggressiv gewesen, als es die Aussagen von Donald Trump hätten vermuten lassen.
USA: «Schweiz spielt entscheidende Rolle»
Ohne die Schweiz als neutraler Briefträger wäre die Kommunikation der beiden Staaten wohl nicht so einfach abgelaufen.
Denn zwischen den USA und Iran herrscht meist Funkstille. «Wir kommunizieren nicht viel mit den Iranern, aber wenn wir es tun, spielen die Schweizer eine entscheidende Rolle, um Botschaften zu vermitteln und Fehlkalkulationen zu vermeiden», so ein hoher US-Beamter.
Und auch der Iran ist dankbar über den vertraulichen Kanal: «In der Wüste zählt selbst ein Tropfen Wasser», so ein iranischer Beamter.