Schweizer Diplomat vermittelt bereits zwischen USA und Iran
Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran hat eine neue Stufe erreicht. Mittendrin ist ein Schweizer Diplomat, der zu schlichten versucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach einem US-Raketenangriffen in Bagdad verschärft sich der Konflikt mit dem Iran.
- Der Iran droht mit Rache und Vergeltung gegen die USA.
- Der Schweizer Diplomat in Teheran ist bereits am vermitteln.
Die Tötung des hohen iranischen Generals Soleimani durch einen US-Drohnenangriff ist ein neuer Höhepunkt des Konflikts zwischen den USA und Iran. Während der Iran mit «schwerer Rache» droht, zittern die US-Demokraten vor einem grossflächigen Konflikt im Nahen Osten.
Trump selber zündet: «Der Iran hat noch nie einen Krieg gewonnen», gleichzeitig bietet er die Möglichkeit zu Verhandlungen an.
Iran never won a war, but never lost a negotiation!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) January 3, 2020
Mittendrin: Ein Schweizer Diplomat. Wie das EDA auf Anfrage von Nau.ch bestätigt, ist der «Chargé d'affaires» der Schweizer Botschaft, also der zuständige Chef der diplomatischen Mission, heute Freitag ins iranische Aussenministerium einberufen worden.
Schweizer Diplomat überbrachte Botschaft bereits der USA
Sprecher Georg Farago erklärt: «Die Einberufung steht im Zusammenhang mit dem Schutzmachtmandat.» In dessen Rahmen vertrete die Schweiz die Interessen der USA im Iran.
Das Mandat erlaube «die Aufrechterhaltung eines diplomatischen Kommunikationskanals zwischen den USA und dem Iran». Der Kommunikationskanal funktioniere.
Der Diplomat sei bei seinem Aufenthalt über die Position des Irans in Kenntnis gesetzt worden «und hat seinerseits die Botschaft der USA überbracht».
Die Schweiz ruft zur Eskalations-Vermeidung auf
Bereits am Mittwoch wurde der Schweizer Botschafter in Teheran einberufen. Dies nach der gewaltsamen Attacke Tausender Demonstranten auf die US-Botschaft in Bagdad.
Doch nur einen Tag später (Schweizer Zeit) kam es zum Luft-Angriff der USA, der die Situation verschärft. Die Vermittlung zwischen dem Iran und den USA dürfte sich für den Schweizer Diplomaten äusserst schwierig gestalten.
«Angesichts der letzten Entwicklungen in der Region ruft die Schweiz beide Seiten dazu auf, jegliche Eskalationen zu vermeiden», appelliert Farago im Namen des EDA.