Biden trauert in Uvalde um Opfer des Grundschul-Massakers
US-Präsident Joe Biden hat am Sonntag in Uvalde der Opfer des Angriffs auf eine Grundschule in der texanischen Kleinstadt gedacht.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Justizministerium kündigt nach Kritik an Polizeieinsatz Untersuchung an.
Biden und seine Frau Jill hielten an einem Gedenkort für die Getöteten inne und legten Blumen nieder. Der sichtlich bewegte Präsident betrachtete die Fotos der Opfer und bekreuzigte sich. Biden und seine Frau nahmen in Uvalde auch an einem Gedenkgottesdienst teil.
Ein 18-Jähriger hatte am Dienstag die Robb Elementary School in Uvalde gestürmt und mit einem Sturmgewehr um sich geschossen. Er tötete 19 Kinder und zwei Lehrerinnen. Der Angreifer wurde schliesslich von Polizisten getötet.
Bei seiner Ankunft in Uvalde wurde der US-Präsident am Sonntag mit Applaus empfangen. Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, wurde hingegen ausgebuht.
Biden hatte unmittelbar nach der Tat seine Forderung nach einer Verschärfung der laxen Waffengesetze in den USA bekräftigt. Entsprechende Vorstösse seiner Demokratischen Partei scheiterten aber bislang am Widerstand der oppositionellen Republikaner. Er wisse, dass sich solche Tragödien wie in Uvalde nicht gänzlich verhindern liessen, «aber wir können Amerika sicherer machen», sagte Biden am Samstag.
Nach dem Angriff auf die Grundschule waren die Einsatzkräfte wegen ihres späten Eingreifens in Erklärungsnot geraten. Der Leiter der Behörde für öffentliche Sicherheit des US-Bundesstaates Texas, Steven McCraw, sagte am Freitag in Uvalde, es sei die «falsche Entscheidung» gewesen, das Klassenzimmer, in dem der Schütze sich mit Kindern verschanzt hatte, nicht früher zu stürmen.
Das US-Justizministerium kündigte am Sonntag eine unabhängige Untersuchung des Polizeieinsatzes in der Grundschule in Uvalde an. Ziel sei es, das Verhalten der Einsatzkräfte zu untersuchen und daraus Lehren zu ziehen, erklärte Ministeriumssprecher Anthony Coley. Die Untersuchung sei vom Bürgermeister von Uvalde, Don McLaughlin, gefordert worden. Sie werde «fair, transparent und unabhängig» sein, fügte Coley hinzu.