Corona-Fälle nehmen in den USA weiter rapide zu

Die Zahlen der Corona-Infektionen nehmen in den USA stetig zu. Mit 52'300 Infektionen innert 24 Stunden ist ein neuer Rekord erreicht.

Für US-Präsident Donald Trump wird es zunehmend eng. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA hatten 52'300 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden registriert.
  • Donald Trump beharrt weiterhin darauf, dass die Zahlen wegen vermehrter Tests steigen.
  • Kritiker werfen ihm vor, die Gefahr der Situation herunterzuspielen.

Die USA kämpfen weiter mit einem dramatischen Anstieg der Corona-Fälle. Mit rund 52'300 Neuinfektionen binnen 24 Stunden wurde laut Daten der Johns-Hopkins-Universität am Donnerstag (Ortszeit) ein neuer Höchststand erreicht.

Zum Start des langen Feiertagswochenendes zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli rief der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vizeadmiral Jerome Adams, die Menschen am Freitag auf, Schutzmasken zu tragen. Die physische Distanz soll ebenfalls gewahrt werden, sollten sie sich in der Öffentlichkeit aufhalten.

Ganz anders soll es bei den Feierlichkeiten am Mount Rushmore in South Dakota ablaufen. Dort wird Präsident Donald Trump mit First Lady Melania am Abend (Ortszeit/Samstagmorgen MESZ) zum Feuerwerk am Nationaldenkmal erwartet.

Kein Social Distancing laut Gouverneurin

Die republikanische Gouverneurin Kristi Noem hatte im Vorfeld klargemacht, dass keine physische Distanz gewahrt werde. Die Menschen sollten kommen, um zu feiern, um «die Freiheiten zu geniessen, die wir in diesem Land haben.» So die Worte der Gouverneurin.

Das Denkmal Mount Rushmore mit den Porträtköpfen der Ex-Präsidenten George Washington (1. US-Präsident, l-r), Thomas Jefferson (3. Präsident), Theodore Roosevelt (26. Präsident) und Abraham Lincoln (16. Präsident). - dpa

Angesichts der dramatischen Zunahme an Fallzahlen versuchte Trump erneut zu beschwichtigen. «Es gibt eine Zunahme der Coronavirus-Fälle, weil unser Testverhalten so massiv und so gut ist. Viel grösser und besser als in jedem anderen Land», schrieb er am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Dies seien «grossartige Neuigkeiten».

Ausserdem sei die Sterblichkeitsrate zurückgegangen, und jüngere Menschen erholten sich viel leichter und schneller.

Todeszahlen hinken zwei Wochen hinterher

Vizeadmiral Adams warnte am Freitag mit Blick auf die Sterblichkeitsrate vor voreiligen Schlüssen. Man wisse, dass die Todesfälle den Infektionszahlen mindestens zwei Wochen oder sogar mehr «hinterherhinken», sagte Adams. Auf die Vielzahl junger Menschen hinblickend, die positiv getestet werden, machte er klar, dass dies kein Grund zur Entwarnung sei. «Worüber wir uns vor allem bei jungen Leuten Sorgen machen ist, dass sie es bekommen und dann ihre Grosseltern anstecken.»

Ein gewöhnlicher Corona-Test. (Symbolbild) - DPA

Trump hat die Zunahme der Fallzahlen wiederholt mit der Ausweitung der Tests begründet. Kritiker werfen ihm vor, das Infektionsgeschehen herunterspielen zu wollen. Sie verweisen auf eine steigende Zahl von Krankenhauseinweisungen.

Sie machen ausserdem geltend, dass bei einer Ausweitung der Tests der Anteil positiver Resultate zurückgehen oder zumindest gleichbleiben müsste. Das, wenn Trumps These stimmen sollte.