Drohnen-Angriffe in Saudi-Arabien: Donald Trump droht mit Vergeltung

Nach den Drohnen-Angriffen auf die grösste Ölraffinerie in Saudi-Arabien droht Donald Trump den Urhebern mit Vergeltung. Also dem Iran.

Ex-Präsident Donald Trump lebt in Florida. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag griffen Drohnen eine Raffinerie in Saudi-Arabien an - die Produktion brach ein.
  • US-Präsident Donald Trump droht nun den Urhebern mit Vergeltung.
  • Weiter genehmigt er die Freigabe nationaler Ölreserven.

Nach den Drohnen-Angriffen auf die grösste Ölraffinerie in Saudi-Arabien hat US-Präsident Donald Trump den Urhebern mit einem Vergeltungsschlag gedroht.

Er machte keine Angaben dazu, wen die USA für den Urheber des Angriffs halten. «Es besteht Grund zu der Annahme, dass wir den Täter kennen. Wir sind gesichert und geladen», schrieb er auf Twitter. Es ist kein Geheimnis, dass Trump den Iran meint.

US-Aussenminister Mike Pompeo nimmt kein Blatt vor den Mund, sagt: «Der Iran hat einen beispiellosen Angriff auf die globale Energieversorgung verübt.»

Die USA stünden Gewehr bei Fuss, warteten aber auf eine Bestätigung und auf Angaben der saudischen Führung, wen sie für den Angriff verantwortlich mache. Und unter welchen Bedingungen vorgegangen werden solle.

Wenige Minuten später schrieb Trump, Medienberichte, wonach er «ohne Bedingungen» zu einem Treffen mit der iranischen Führung bereit sei, seien falsch.

US-Aussenminister Mike Pompeo hatte am Samstag auf Twitter geschrieben: «Inmitten der Rufe nach Deeskalation hat der Iran jetzt einen Angriff auf die Welt-Energieversorgung verübt. Es gibt keinen Beweis, dass die Angriffe vom Jemen kamen.» Der Iran hatte das zurückgewiesen.

Der US-Aussenminister Mike Pompeo (Archivbild) - DPA

Der einflussreiche US-Senator und Trump-Vertraute Lindsey Graham hatte sich am Samstag dafür ausgesprochen, iranische Ölraffinerien anzugreifen. Ein solcher Schritt würde der Führung in Teheran «das Rückgrat brechen», schrieb er auf Twitter.

Donald Trump gibt US-Öl-Reserven frei

Ausgehend von dem Angriff, «der sich auf die Ölpreise auswirken könnte», habe er, falls erforderlich, die Freigabe genehmigt, schrieb US-Präsident Donald Trump am Sonntagabend auf Twitter.

Die Menge habe er noch nicht festgelegt, aber sie werde ausreichend sein, «um die Märkte gut zu versorgen». Er habe zudem die zuständigen Behörden informiert, um die Genehmigungsverfahren für die Ölpipelines in Texas und anderen Staaten zu beschleunigen.

Die strategischen Ölreserven der USA umfassen nach Angaben des US-Energieministeriums 630 Millionen Barrel. Saudi-Arabien produzierte im vergangenen Monat rund 9,8 Millionen Barrel Öl pro Tag.

Saudi-Arabien: Ölproduktion brach dramatisch ein

Die Drohnenangriffe auf die Ölraffinerie in Saudi-Arabien liessen die Ölproduktion in dem Königreich dramatisch einbrechen.

Die Produktionsmenge sei infolge der «terroristischen Attacken» um 5,7 Millionen Barrel auf etwa die Hälfte des üblichen Volumens pro Tag eingebrochen.

Über der Ölraffinerie Abqaiq steigt Rauch in den Himmel. - dpa

Dies hatte die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtet. Obwohl sich die Huthi-Rebellen im benachbarten Jemen zu den Angriffen bekannten, machten die USA den Iran dafür verantwortlich. Teheran bestritt jegliche Beteiligung.