Facebook löscht Anzeigen mit Nazi-Symbolen von Trump-Kampagne

Facebook hat Anzeigen der Wiederwahlskampagne von US-Präsident Donald Trump gelöscht, weil sie Nazi-Symbolik verwendeten.

Donald Trump hat Ärger mit seiner Kampagne. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook ging gegen Anzeigen der Wiederwahlskampagne von US-Präsident Donald Trump vor.
  • Die Anzeigen zeigten rote, gegen unten gerichtete Dreiecke.
  • Mit solchen Symbolen kennzeichneten die Nazis politische Gefangene in den KZ.

Facebook ist gegen Anzeigen der Wiederwahlskampagne von US-Präsident Donald Trump vorgegangen. Die aufgeschalteten Annoncen hätten gegen die Hass-Politik der Plattform verstossen wie «CNN» berichtet.

Die betroffenen Anzeigen der Kampagne zeigten ein auf dem Kopf stehendes rotes Dreieck. Praktisch das gleiche Symbol, dass von Nazis benutzt wurde, um politische Gefangene in Konzentrationslagern zu markieren.

«Wir haben diese Anzeigen entfernt, weil sie gegen unsere Politik gegen organisierten Hass verstossen haben», sagte Andy Stone, ein Facebook-Sprecher, gegenüber «CNN». Facebook erlaube keine Symbole, die hasserfüllte Organisationen oder hasserfüllte Ideologien repräsentieren, wenn sie nicht mit Kontext oder einer Verurteilung verbunden seien.

In einem der Posts von «Team Trump» heisst es: «Gefährliche Mobs und linksradikale Gruppen rennen durch unsere Strassen und verursachen Chaos.» Sie würden «unsere Städte zerstören» und seien für «Krawalle» verantwortlich - «es ist absoluter Wahnsinn». Laut «Washington Post» waren die Anzeigen mit einer Petition zur Antifa verlinkt, einem losen Bündnis von Anti-Faschismus-Aktivisten.

Trump macht Antifa für Ausschreitungen verantwortlich

Trump hat die Antifa wiederholt für Ausschreitungen am Rande der Demonstrationen nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz verantwortlich gemacht. Allerdings gibt es keine Hinweise darauf, dass Antifa-Aktivisten bei den Protesten eine zentrale Rolle spielen.

Die Ausschreitungen in zahlreichen Grossstädten der USA dauern an. - sda - KEYSTONE/EPA/JIM LO SCALZO

Kritiker werfen Trump vor, die landesweiten Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA in ein schlechtes Licht rücken zu wollen - und mit seinen Äusserungen die Spannungen in dem Land weiter anzuheizen.

Trump im Fokus der sozialen Medien

Der Umgang von Online-Netzwerken wie Facebook und Twitter mit Botschaften von Trump ist zuletzt verstärkt in den Fokus geraten. Twitter versteckte kürzlich erstmals einen Tweet des Präsidenten wegen «Gewaltverherrlichung» hinter einem Warnhinweis.

Facebook schritt dagegen bei einem gleichlautenden Post des Präsidenten auf der Plattform nicht ein und wurde dafür viel kritisiert. Facebook-Chef Mark Zuckerberg verteidigt dies mit dem Hinweis auf die Meinungsfreiheit: Es sei nicht Aufgabe von Online-Plattformen, sich in Botschaften von Politikern einzumischen.