Facebook verklagt südkoreanische Datenanalyse-Firma
Facebook hat Klage gegen eine südkoreanische Datenanalyse-Firma eingereicht, die möglicherweise gegen die Datenrichtlinien des Online-Netzwerkes verstossen hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Rankwave wollte Geschäftspraktiken nicht offenlegen.
Die Klage gegen das Unternehmen Rankwave sei bei einem Gericht im Silicon Valles im US-Bundesstaat Kalifornien eingereicht worden, um die Vertragsbedingungen des Online-Netzwerks durchzusetzen, erklärte die für Rechtsfragen zuständige Facebook-Managerin Jessica Romero am Freitag. Der Datenanalyst habe bei der Überprüfung seiner Geschäftspraktiken nicht mit Facebook kooperiert, hiess es weiter.
Rankwave betrieb demnach mehrere Apps im Online-Netzwerk. Facebook habe die Software auf den Umgang mit Nutzerdaten hin untersucht, doch die Südkoreaner hätten sich geweigert, bei der Untersuchung mitzuwirken, schrieb Romero in einer Mitteilung. Die mit Rankwave verbundenen Nutzerkonten und Apps seien deswegen gesperrt worden. Das Gericht wurde demnach gebeten, Rankwave zur Zusammenarbeit anzuweisen.
Durch die Klage «senden wir eine Botschaft an Entwickler, dass Facebook es ernst meint mit der Durchsetzung seiner Richtlinien», erklärte Romero.
Facebook war zuletzt unter anderem wegen massiver Sicherheitspannen bei Nutzerdaten in die Kritik geraten. Wegen gravierender Datenschutzverstösse rechnet Facebook in den USA mit einer Strafe von bis zu fünf Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro).
Hintergrund sind Ermittlungen der US-Verbraucherschutzbehörde FTC gegen den Internetkonzern. Dabei geht es um den Missbrauch von Facebook-Nutzerdaten durch die Datenanalysefirma Cambridge Analytica. Die britische Firma hatte heimlich die Daten von rund 87 Millionen Nutzern abgefischt. Sie wurden unter anderem für den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump benutzt.