«Game of Thrones» räumt noch einmal bei Emmy-Verleihung ab
Die Emmy-Verleihung ist zu einer Art Abschiedsparty für «Game of Thrones» geworden: Die achte und letzte Staffel der legendären Fantasy-Saga räumte bei der Verleihung der begehrten Fernsehpreise am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles den Preis als beste Drama-Serie ab. Damit wurde «Game of Thrones» in diesem Jahr erneut in insgesamt zwölf Kategorien ausgezeichnet - alles in allem sammelte die Serie in den vergangenen Jahren eine Rekordzahl von 59 Emmys ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Britische Produktion «Fleabag» überrascht als beste Comedyserie.
Überraschung des Abends aber war die britische Serie «Fleabag» - sie wurde als beste Comedy-Serie ausgezeichnet, die Hauptdarstellerin Phoebe Waller-Bridge erhielt den Preis als beste Comedy-Schauspielerin.
Peter Dinklage, der scharfzüngige Zwerg Tyrion Lannister in «Game of Thrones», erhielt einen Emmy als bester Nebendarsteller in einer Drama-Serie. «Vielen Dank an die am härtesten arbeitenden Teams im Show-Business», sagte Produktionschef Dan Weiss. «Ihr seid fantastisch!» Zuletzt allerdings musste «Game of Thrones» viel Kritik einstecken: Eine Petition an den US-Kabelsender HBO, die letzte Staffel neu zu drehen, erhielt über eine Million Unterschriften.
«Game of Thrones» hatte in den Neben-Kategorien vergangene Woche bereits zehn Trophäen eingeheimst, unter anderem für Spezialeffekte und die vom Mittelalter inspirierten Kostüme.
Phoebe Waller-Bridge setzte sich überraschend als beste Schauspielerin einer Comedy-Serie gegen Favoritin Julia Louis-Dreyfus durch, die für ihre Rolle als Vize- und spätere Präsidentin in «Veep - Die Vizepräsidentin» schon mehrfach ausgezeichnet worden war. «Es ist wunderbar zu sehen, dass eine schmutzige, perverse, wütende, total genervte Frau einen Emmy holen kann», sagte Waller-Bridge in einer selbstironischen Beschreibung ihrer Rolle in «Fleabag». Die Comedy-Serie der BBC zieht seit dem Ankauf durch Amazon beiderseits des Atlantiks immer mehr Zuschauer in ihren Bann.
Noch im vergangenen Jahr war «Fleabag» bei den Emmys leer ausgegangen, doch in diesem Jahr schwenkten die über 24.000 Juroren der Television Academy in ihrem Urteil um. «Veep»-Erschafferin Waller-Bridge erteilte allerdings dem Ruf nach einer Fortsetzung der Serie eine Absage. Diese sei zu ihrem «natürlichen Ende» gekommen.
Die Emmy Awards sind der wichtigste Fernsehpreis der USA. Bei der 71. Verleihung wurden in weiteren Kategorien unter anderem der Schauspieler und Star der Serie «Pose», Billy Porter, und die Schauspielerin Jodie Comer für ihre Rolle in dem Thriller «Killing Eve» ausgezeichnet. Porter ist der erste offen homosexuelle Schwarze, der einen Emmy in der Kategorie bester Schauspieler einer Drama-Serie erhielt. Er sei «überwältigt und überaus glücklich, lange genug gelebt zu haben, um diesen Tag mitzuerleben», sagte Porter, der am Samstag 50 Jahre alt wurde.
In dem Wettbewerb traditioneller Sender gegen neue Plattformen setzte sich der Kabelsender HBO mit 34 Emmys gegen den Streamingdienst Netflix mit 27 Auszeichnungen durch. 15 Emmys gingen an Amazon Prime Video, acht an National Geographic und sieben an den TV-Sender NBC.