Gen Z definiert Mittelschicht anders als frühere Generationen

Laut der Gen Z braucht es mehr Geld, um Teil der Mittelschicht zu sein. Laut Experten hängt dies mit den höheren Lebenshaltungskosten zusammen.

Für viele gehört das Eigenheim zum Leben in der Mittelschicht dazu. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gen Z in den USA braucht mehr Geld, um sich zur Mittelschicht zu zählen.
  • Experten sehen den Grund dafür in den höheren Lebenshaltungskosten.
  • So haben Absolventen von US-Unis im Schnitt bereits Schulden von 30'000 Dollar.

Wie viel Geld muss man verdienen, um zur Mittelschicht zu gehören? Bei dieser Frage zeigt sich in den USA ein klarer Generationen-Graben.

Nach gängiger Definition umfasst die Mittelschicht Amerikaner mit einem Einkommen zwischen 38'000 und 114'000 Dollar. Das Portal «Newsweek» liess 1500 Personen in den USA befragen, ob für sie 74'000 Dollar ein «Mittelschichtgehalt» sei.

Familie und Eigenheim mit Wohnung – das gehört für viele zur Mittelschicht dazu. - keystone

Bei der Generation Z (Jahrgänge 1995 bis 2010) antworteten bloss 41 Prozent mit Ja. Bei den älteren Generationen war die Zustimmung deutlich grösser: 50 Prozent bei den Millenials (1980-1994), 61 Prozent bei der Generation X (1965-1979) und 73 Prozent bei den Babyboomern (1946-1964).

Die Schlussfolgerung: Die Generation Z bezweifelt am stärksten, dass man mit 74'000 Dollar ein gemütliches Mittelschicht-Leben führen kann.

Verbraucheranwältin Miranda Marquit erklärt die unterschiedlichen Einstellungen mit den Erfahrungen mit Geld: Viele Gen-Z-Leute erfuhren, dass sie mehr Geld bräuchten, um bequem leben zu können, als frühere Generationen. Sie verweist auf die hohen Lebenshaltungskosten.

US-Uni-Absolventen haben im Schnitt 30'000 Dollar Schulden

Dies tut auch Adam Harding, CEO einer Marketingfirma: Der durchschnittliche Student in den USA schliesse die Uni mit rund 30'000 Dollar Schulden ab. Hinzu kämen hohe Kosten für Wohnungen und Häuser, sowie unsichere Jobaussichten.

Finanzberater Tyler Howe sagt deshalb, die Generation Z starte mit viel höheren Ausgaben ins Berufsleben als früherer Generationen. Er nennt Rechnungen für Handy- und Streaming-Abos sowie die allgemein höheren Lebenshaltungskosten.

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«Ein Einkommen von 74'000 Dollar scheint gut zu sein», meint CEO-Harding, der der Gen Z angehört. «Doch oft haben wir das Gefühl, dass wir Mühe haben, uns in einer schwierigen Situation finanziell über Wasser zu halten.»