Gitarrenbauer Gibson kämpft ums Überleben

Der legendäre US-Gitarrenhersteller kämpft mit roten Zahlen. Über 370 Millionen Dollar Schulden hat das Unternehmen angehäuft. Müssen nun Slash, Jimmy Page und Co. auf eine andere Gitarre setzen?

Guns'n'Roses Gitarrist Slash mit einer Gibson Les Paul. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Gitarrenbauer Gibson sitzt auf einem Schuldenberg von 370 Millionen US-Dollar.
  • Nun erarbeitet Gibson einen Refinanzierungsplan.
  • Geht das Unternehmen Konkurs, geht eine beliebte Traditionsmarke verloren.

Sie ist der älteste und bekannteste US-amerikanische Gitarrenhersteller – die Gibson Guitar Corporation. Seit 1902 fertigt das Unternehmen Zupfinstrumente jeglicher Art. Nun aber scheint Gibson kurz vor dem Konkurs zu stehen.

Am Montag ernannte der Gitarrenhersteller einen neuen Finanzchef. Benson Woo soll Gibson aus der Patsche helfen. Denn das Unternehmen aus Nashville Tennesee soll bis letzten August einen Schuldenberg von über 370 Millionen Dollar (rund 340 Millionen Franken) angehäuft haben. Gemeinsam mit einer Investmentbank werde nun ein Refinanzierungsplan erarbeitet.

Müssen bald Gitarrenvirtuosen wie Slash, Jimmy Page und Co. auf die beliebte Gitarrenmarke verzichten? Firmenchef Henry Juszkiewicz zeigt sich zuversichtlich, dass dem nicht so ist. Man werde Produkte, die sich nicht so gut verkaufen, einstellen. So werde man im nächsten Jahr bessere Finanzergebnisse schreiben. Binnen weniger Jahre werde Gibson die Schulden zurückbezahlt haben, so Juszkiewicz.

Zweite seriell gefertigte E-Gitarre

1952 lancierte Gibson das Modell Les Paul – benannt nach dem US-Gitarristen Lester Williams Polfus. Sie war nach der Fender Telecaster die zweite seriell gefertigte E-Gitarre. Viele Musik-Stars wie Neil Young, Mark Knopfler, The Edge oder Keith Richards setzen auf dieses beliebte Modell.